Hier finden Sie eine ?bersicht zu abgeschlossenen Forschungsprojekten im Bereich Schule, Unterricht und Lehrerbildung.
Prof. Dr. Anna S. Steinweg und Barbara Ott, Didaktik der Mathematik und Informatik
Die Bildungsstandards Mathematik führen verschiedene mathematische Kompetenz als Prozessziele an (KMK 2004). Am Beispiel der Kompetenz Darstellen werden Entwicklungsverl?ufe und F?rderm?glichkeiten erforscht. Neben symbolischen, schriftlichen und mündlichen Darstellungsformen sind Skizzen im Mathematikunterricht von gro?er Bedeutung. Sie erm?glichen es, die Struktur mathematischer Aufgaben, die L?sungen oder die dazu angestellten ?berlegungen festzuhalten und zu verdeutlichen. Sie spielen somit sowohl im L?sungsprozess als auch bei der Pr?sentation von Aufgaben oder L?sungen eine wichtige Rolle. Eine Pilotuntersuchung, widmet sich der Frage, inwieweit die inh?renten mathematischen Strukturen paradigmatischer Aufgaben in spontanen Kinderzeichnungen (Skizzen, Darstellungen) zu den entsprechenden Aufgaben wiedererkennbar sind. Das Projekt arbeitet im Weiteren mit einer Interventionsstudie, die im Pre-Post-Testdesign (Quasi-L?ngsschnitt) die F?rderung des flexiblen Skizzen- und Tabellengebrauchs thematisiert.
Anna Kretzschmar, LS für Didaktik der deutschen Sprache und Literatur
Unter Berücksichtigung des aktuellen Stands der Professionalisierungsforschung im Lehrberuf interessiert in der Studie vor allem die Frage, welche Bedeutung die Lehrkr?fte der beruflichen Schulen dem Lesen in der Sekundarstufe II beimessen. Verstehen sie sich auch (f?cherübergreifend) als Leselehrer/in? Im Hinblick auf Lesekompetenz als Schlüssel?qualifikation ist deren F?rderung explizit in den Lehrpl?nen der Sekundarstufe sowie in den Bildungsstandards der Kultusministerkonferenz (KMK) verankert. Via Online-Umfrage soll nun ermittelt werden, wie vertraut die Lehrkr?fte mit den Bildungsstandards sind und wie sie diese im Unterricht umzu?setzen versuchen, welche Lesesoziali?sation die Lehrkr?fte selbst in den Unterricht mitbringen und welche Auswirkungen dies auf den eigenen Unterricht hat. Bei Lehrkr?ften, die das Fach Deutsch unterrichten, werden in der quantitativen Studie zudem Daten erhoben, die die deutschdidaktische Professionalit?t betreffen und einen Rückschluss darauf zulassen, ob in der Sekundarstufe II überhaupt noch Lesekompetenz gef?rdert werden kann und muss.
Christian Nerowski, Lehrstuhl Schulp?dagogik
Im Diskurs um eine ?Grenzverschiebung“ oder ?Entgrenzung“ der Schule ist eine Unklarheit der Begriffe ?Schule‘ und ?Grenze der Schule‘ zu verzeichnen. Daran anknüpfend wird in der Studie die Kl?rung der Fragen ?Was ist Schule?‘, ?Was ist die Grenze der Schule?‘ und ?Unter welchen Umst?nden verschiebt sich die Grenze der Schule?‘ verfolgt.
?Schule‘ wird als ?Alle Handlungen der Lehrkr?fte, die auf Schülerinnen und Schüler gerichtet sind‘ pr?zisiert. Die Unterscheidung von faktisch vollzogenen Handlungen und lediglich imaginierten Handlungsentwürfen wird daran anschlie?end als ?Grenze der Schule‘ bestimmt. Empirisch wird beforscht, welche Motive der Lehrkr?fte die Verschiebung dieser Grenze beeinflussen.
Dipl. P?d. Daniela Sauer, Prof. Dr. Sibylle Rahm, LS für Schulp?dagogik und Prof. Dr. Lothar Laux, Emeritus of Excellence TRAc (ehemals Inhaber des LS für Pers?nlichkeitspsychologie und Psychologische Diagnostik)
Die Beratung von Eltern durch Lehrerinnen und Lehrer z?hlt in Deutschland seit dem Strukturplan für das Bildungswesen von 1970 (Deutscher Bildungsrat, 1972) sowohl auf bildungsprogrammatischer Ebene (KMK, 2004) als auch innerhalb der Professionstheorie zu den explizit formulierten Aufgabenfeldern der Lehrkr?fte (Bl?meke, Reinhold, Tulodziecki & Wildt, 2004; Baumert & Kunter; Haag, Rahm, Apel & Sacher, 2013; Hertel, 2009; Schnebel, 2012; Zlatkin-Troitschanskaia, Beck, Sembill, Nickolaus & Mulder).
Die Analyse der bildungsprogrammatischen und professionstheoretischen Anforderungen, welche für Lehrkr?fte mit der Lehrer-Elternberatung verbunden sind, verweist auf eine Vielzahl grundlegender deklarativer Wissensbest?nde, Kompetenzen und Grundhaltungen. Studien zum Eltern-Lehrer-188bet亚洲体育备用_188体育平台-投注*官网 verdeutlichen, dass dieser h?ufig als unbefriedigend wahrgenommen wird (Hertel, 2009). Sacher (2005) kommt in seiner Studie zur Elternarbeit an bayerischen Schulen u.a. zum Ergebnis, ?dass es den Lehrkr?ften offenbar zu einem erheblichen Teil nicht gelingt, jenen Eltern hilfreiche Beratung zu geben, die sie am dringendsten ben?tigen: den Eltern leistungsschwacher Kinder und Eltern, die nicht mit den Leistungen ihrer Kinder zufrieden sind“ (Sacher, 2005, S. 63). Die Aufarbeitung der theoretischen Bezüge und empirischen Befunde zur Beratungsaufgabe von Lehrkr?ften verweist auf ein Desiderat. Bislang fehlen Studien, welche die Handlungspraxis der Lehrkr?fte bei der Beratung von Eltern zum Ausgangspunkt der empirischen Analyse nehmen und somit in ihrer allt?glichen Praxis untersuchen. Entsprechend dieser praxeologischen Forschungsperspektive verortet sich die Studie im Bereich der qualitativ-rekonstruktiven Sozialforschung und zielt damit auf eine gegenstandsbezogene und iterativ entwickelte Theoriebildung zur Lehrer-Elternberatung (Meuser, 2011, S. 141; Przyborski & Wohlrab-Sahr, 2010, S. 359; Strübing, 2011, S. 154).
Prof. Dr. Ute Franz und Carmen Archie , Universit?t Bamberg in Kooperation mit Prof. Dr. Patrizia Noel, Universit?t Bamberg
Das Forschungsprojekt ist Teil des Arbeitsschwerpunktes der Lehrprofessur für Didaktik der Grundschule und der F?rderung fachlicher und fachdidaktischer Handlungskompetenzen von Lehrkr?ften. Im Projekt werden Fort- und Ausbildungsmodule zum Aufbau naturwissenschaftlicher und sprachf?rderlicher Kompetenzen von Grundschullehrkr?ften (BispraNawi) entwickelt und evaluiert. Es soll dabei erstmalig untersucht werden, inwieweit sich eine Fortbildungsma?nahme bew?hrt, deren Ziel es ist sowohl sprachlich-linguistische wie auch naturwissenschaftsdidaktische Kompetenzen von Lehrkr?ften gleicherma?en zu f?rdern, indem diese Kompetenzfacetten an einem exemplarisch ausgew?hlten Inhaltsbereich erarbeitet und erprobt werden.
Dr. Ina Brendel-Perpina, LS für Didaktik der deutschen Sprache und Literatur, in Kooperation mit dem Institut für empirische Sozialforschung (IFES) an der Universit?t Erlangen-Nürnberg
Eine unabh?ngige Jugendjury vergibt seit 2003 ihren eigenen Preis im Rahmen des Deutschen Jugendliteraturpreises. Im Auftrag des Arbeitskreises für Jugendliteratur erforscht der Lehrstuhl für Didaktik der deutschen Sprache und Literatur, welche Wirkung die Jugendjury als informelle Peergroup auf die Lese- und literarische Sozialisation ihrer Mitglieder ausübt. Mit Hilfe unterschiedlicher methodischer Instrumente (qualitative Interviews, teilnehmende Beobachtung, Dokumentenanalyse) soll die Studie Aufschluss geben über die Leistung der Jugendjury: Neben den zu analysierenden Nominierungen stehen die literarische ?ffentlichkeit der Kinder- und Jugendlichen und die sich daraus ergebenden Ver?nderungen im Leseselbstkonzept der Jugendlichen im Zentrum. Da alle Jury-Leseclubs, die an Schulen, Bibliotheken und Buchhandlungen angebunden sind, von erwachsenen Teamern geleitet werden, erg?nzen Aussagen aus Experteninterviews die Selbsteinsch?tzungen der Mitglieder. Die zu erwartende positive Wirkung er?ffnet M?glichkeiten zum Transfer einzelner Modellmerkmale auf andere Kontexte wie die formelle Sozialisationsinstanz Schule, die in einem Leitfaden für Vermittler festgeschrieben werden (Projektleitung: Dr. Ina Brendel-Perpina). Gef?rdert von der Stiftung Deutsche Jugendmarke e.V.
Prof. Dr. Ulf Abraham und Dr. Ina Brendel-Perpina in Kooperation mit dem Institut für empirische Sozialforschung (IFES) an der Universit?t Erlangen-Nürnberg
In Zusammenarbeit mit dem Literaturhaus Stuttgart hat der Lehrstuhl für Didaktik der dt. Sprache u. Literatur ein neuartiges Weiterbildungsprogramm für Deutschlehrer/-innen aller Schularten der Sekundarstufen erarbeitet. Die Entwicklung geht von der These aus, dass eigene Expertise im Bereich einer kulturellen Praxis den Lehrenden zu mehr Sicherheit verhilft und den Kompetenzerwerb der Lernenden unterstützt. Im Dialog mit Autor/-innen, die sich als Dozent/-innen des Literaturhauses auf verschiedene Gattungen und Genres spezialisiert haben, wurde ein auf Lehrer/innen abgestimmtes Werkstatt-Konzept entwickelt. Die Werkst?tten werden erg?nzt durch fachdidaktische Seminarwochenenden und eine ?ffentliche Gespr?chsreihe, die Autor/innen mit literatur- oder schreibdidaktisch ausgewiesenen Hochschullehrer/innen zusammenbringt und dialogisch organisiert und moderiert wird. Es geht in ausdrücklichem Zusammenhang mit einer Reflexion der eigenen Berufsrolle um den Erwerb von Lehrkompetenz im Bereich des Schreibens sowohl literarischer als journalistischer Texte. Die Begleitforschung hierzu gilt dem Zusammenhang zwischen eigenem Kompetenzerwerb, fachdidaktischer Reflexion und unterrichtlichem Handeln. Gef?rdert von der Robert-Bosch-Stiftung.
Prof. Dr. Eva Heran-D?rr, Didaktik der Grundschule, und PD Dr. Gerhard Handschuh als Kooperation des Fachs Europ?ische Ethnologie und des Fachs Grundschulp?dagogik
"Zeit" ist seit jeher ein Erstaunen und Fragen provozierendes Ph?nomen. Jenseits der gro?en Frage nach der "Natur der Zeit" stellen sich aus erziehungswissenschaftlicher Sicht dabei heute insbesondere Fragen nach einem angemessenen "Umgang mit Zeit". Die Verbreitung der linearen Zeit gilt als Paradigma der Neuzeit, als Chiffre für die industrialisierte, urbane Welt und als Sinnbild menschlicher Herrschaft über die Natur. Zeit und der Umgang mit Zeit pr?gen kulturelle und individuelle Formen des Erfahrungserwerbs und strukturieren Institutionen in ihren inneren und ?u?eren Abl?ufen. Der kompetente Umgang mit Zeit gilt heute als Indiz für eine gelungene und erfolgreiche Lebensgestaltung. Im p?dagogischen Kontext ist dabei vor dem Hintergrund des Bildungsbegriffes die Frage nach einem sowohl kompetenten wie auch selbstbestimmten Umgang mit Zeit von Bedeutung. Aus kulturwissenschaftlicher Sicht ist nach dem Umgang mit ?Zeit“ in verschiedenen Kulturen zu fragen. Angesichts der permanenten Zeitknappheit in hoch industrialisierten L?ndern, damit verbundenen Stressfaktoren und deren Auswirkungen kultureller und gesundheitlicher Art ist die Sinnhaltigkeit kommerzialisierter Zeit?konomie kritisch zu reflektieren. Durch diese sozialkulturell vermittelte Zeitorganisation werden zunehmend Verbrauchsgüter produziert, deren Konsum wiederum Zeit konsumiert und damit zur Beschleunigungsfalle wird.
Prof. Dr. Sibylle Rahm, Dr. Nikolaus Schr?ck, Dr. Roland B?tz und Dipl.-P?d. Daniela Sauer als Kooperationsprojekt zwischen vier Bamberger Gymnasien und dem LS für Schulp?dagogik
Besonderheiten der Oberstufe des bayerischen Gymnasiums sind u.a. das Wissenschaftsprop?deutische Seminar (W-Seminar). Schüler/innen sollen bereits in der 11. und 12. Klasse – also vor Studienbeginn – mit Wissenschaft in Berührung kommen und bef?higt werden, wissenschaftlich arbeiten zu k?nnen. Im Rahmen des Projektes ?Schüler/innen erforschen ihren Unterricht“, kooperieren vier Bamberger Gymnasien im Rahmen eines W-Seminars ?Schulentwicklung“ mit dem Lehrstuhl für Schulp?dagogik der Otto-Friedrich-Universit?t Bamberg. Schüler/innen sollen so an ein wissenschaftlich korrektes Arbeiten und an wissenschaftliche Forschungsmethoden herangeführt werden. Das Projekt ?Schüler/innen erforschen ihre Schule“ vermittelt den Schüler/innen, den Lehrkr?ften und den Studierenden authentische Forschungsmethoden, erm?glicht und fordert eigenst?ndiges Fragen und Forschen und wird inhaltlich gemeinsam von den beteiligten Wissenschaftler/innen, den Schüler/innen, Lehrkr?ften und Studierenden geplant.
Dr. Petronilla Ehrenpreis, Didaktik der Geschichte, Universit?t Bamberg, und Dr. Christine Stangl, Lehrkraft für Geschichte, KHG Bamberg
Kooperationsprojekt der Studierenden des Seminars ?Projektarbeit unter besonderer Berücksichtigung der jüdischen Geschichte“ mit den Schülerinnen und Schülern des Projekt-Seminars am KHG Bamberg In dem laufenden Projekt führen Studierende Kooperationssitzungen mit den Schülerinnen und Schülern zu den Themen ?Recherchestrategien“ (inklusive Bibliotheksführungen) sowie Konzeption und Organisation einer Geschichtsausstellung durch.
Prof. Dr. Eva Heran-D?rr, Didaktik der Grundschule, und Tobias Tretter in Kooperation mit Prof. Dr. Andreas Nie?eler, Universit?t Würzburg
Das Philosophieren mit Kindern hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Dies wird nicht nur an der stark zunehmenden Zahl der Publikationen deutlich, sondern auch daran, dass das Thema zunehmend in den Lehr- und Bildungspl?nen für Schulen und Vorschuleinrichtungen zu finden ist. Der Entwicklung und Evaluation von Ma?nahmen der Aus und Fortbildung von Lehrkr?ften zum Philosophieren mit Kindern kommt in diesem Zusammenhang gro?e Bedeutung zu. Zur Umsetzung der Fortbildung wurde ein Konzept für eine zweit?gige Fortbildungsma?nahme entwickelt, die Orientierung am Anwendungsfeld Unterricht stand dabei im Vordergrund. Die Erfassung der Akzeptanz der Ma?nahme auf Seiten der Lehrkr?fte erfolgte mit Hilfe eines selbst entwickelten 6-seitigen Fragebogens. Die Erhebung zur Akzeptanz überprüft systematisch die Ausrichtung der Ma?nahme auf die Bedürfnisse der Teilnehmer/innen im Sinne einer formativen Evaluation und erm?glicht damit eine Weiterentwicklung der Fortbildung. Gef?rdert von der FNK.