Theateraufführung "Die Abende am Weiler bei Dikanka" (N. V. Gogol')

Die Abende ?am Weiler“ bei ArtEast

 

Oh, du frohe, oh, du sch?ne, oh, du m?rchenhafte Weihnachtszeit!                    


Bamberg, 17 – 18.01.2014

 

Auch wenn die Suche nach Geschenken manch einem zu stressig vorkommen mag, freuen wir uns alle jedes Jahr aufs Neue auf das Weihnachtsfest. Ob Gro? oder Klein, jeder z?hlt die Tage bis es endlich so weit ist. Der wei?e Schnee umarmt die H?user und knistert unter den Fü?en, überall glitzert und leuchtet der Weihnachtsbaumschmuck. Der Weihnachtsmarkt l?dt die verfrorenen G?ste auf einen würzig duftenden Glühwein ein. Die geradezu m?rchenhafte Kulisse verhilft einem zum Tr?umen und Wünschen. Am meisten freuen wir uns aber auf die lang erwarteten Geschenke. So konnte in diesem Jahr auch die studentische Theatervereinigung der Slavistik der Universit?t Bamberg ArtEast nicht anders, als ihren treuen und neuen Zuschauern ein weihnachtliches Geschenk zu machen und pr?sentierte im E.T.A.-Hoffmann-Theater Treff das Stück ?Die Abende am Weiler bei Dikanka“ nach Nikolaj Vasil'evi? Gogol'. Bei freiem Eintritt mit nur zwei Euro Pfand war bereits lange vor 19 Uhr jeder Platz besetzt. Die n?chtliche Dorfkulisse, umringt von verschneiten Tannen, verriet noch zu wenig und man erwartete mit Freude und Spannung den Auftritt der Schauspieler.

Die Ruhe einer klaren ukrainischen Nacht wurde unerwartet vom Teufel gest?rt, der aus Rache an den Dorfbewohnern und vor allem am Schmied Vakula den Mond vom Himmel stahl. Sobald die Dunkelheit hinein brach, geschah auf dem Weiler Merkwürdiges. Ein pl?tzlicher Schneesturm und die v?llige Dunkelheit lie?en die Dorfbewohner herumirren. Sie erkannten weder einander noch die ihnen vertrauten H?user. Vom ursprünglichen Weg abgekommen, besuchten einige von ihnen die Hexe Solocha, Mutter von Vakula. Doch immer wieder bei ihrer Liebelei aufs Neue gest?rt, musste sie ihre zahlreichen Liebhaber verstecken, sodass ihr Sohn daheim schlie?lich drei S?cke mit dem Teufel, dem Bürgermeister, dem Diakon und dem reichen Tschub auffand. Vakula schuf diese aber aus dem Haus ohne nachzuschauen was drin sei. Und so wurden sie von neugierigen habgierigen feiernden M?nnern und Frauen herum gezogen und gefahren bis die armen Insassen mit einem kleinen Schrecken raus kommen konnten. Neben den verrückten Missverst?ndnissen entschieden sich in dieser Nacht aber auch Schicksale einiger junger Leute. Zun?chst schien alles aussichtslos zu sein. Der junge Gritzko und Paraska, eine der T?chter von Tschub, verliebten sich in einander, doch ihre Stiefmutter g?nnte ihnen das junge Glück nicht, obwohl der Vater bereitwillig seinen Segen gab. Der Schmied Vakula war schon lange in Oksana, die andere Tochter von Tschub verliebt. Doch seine Gefühle blieben von der selbstverliebten Dorfsch?nheit unerwidert. Sie lachte den schüchternen Bewerber nur immer wieder aus und versprach ihn nur dann zu heiraten, wenn er ihr die sch?nsten Schuhe, die die Zarin tr?gt, beschafften würde. Verbittert zog sich Vakula zurück und nahm nur den kleinen Sack mit sich. Dort entdeckte er den Teufel und von neuen Hoffnungen erfüllt zwang Vakula diesen ihm zu dienen. Er sollte den Schmied nach St. Petersburg, wo die Zarin residierte, fliegen. Dort angekommen schloss sich der Schmied nach einigen Bitten einer Gruppe Kosaken an, die die Zarin bei sich empfangen sollte. Von seiner offenen und einfachen Art bezaubert, lie? die Zarin seinen Wunsch erh?ren und schenkte ihm die sch?nsten ihrer goldbestickten Schuhe. Prompt flog der Teufel Vakula zurück und wurde von dem Schmied noch ordentlich verprügelt, damit er nie wieder so viel Unheil über die Menschen ergehen lie?. W?hrend dessen verbreitete sich im Dorf blitzschnell das Gerücht über den angeblichen Selbstmord des Schmieds. Von dieser Nachricht überrascht, merke Oksana pl?tzlich wie sehr sie ihn liebte und trauerte ihm nach. Auf das Wiederkommen des angeblichen Toten folgte ein Liebesbekenntnis der beiden und der Segen von Tschub. So haben sich die Machenschaften des Teufels nicht durchsetzen k?nnen, das Gute hat das B?se besiegt, alle haben sich miteinander vers?hnt und die liebenden Paare samt aller Beteiligten feierten ausgelassen zwei Hochzeiten.

Das herrliche Schauspiel Gogols fand beim Publikum einen sehr gro?en Zuspruch. Die m?rchenhafte Kulisse, die Irrungen und Wirrungen, der wunderbare herzliche Humor, die sch?nen Kostüme und die musikalische Untermalung fügten sich sehr gut zu einem sch?nen erheiternden Weihnachtsm?rchen zusammen, das Gro? und Klein gleicherma?en begeistern konnte. Auch in Zukunft wünschen sich die Zuschauer mehr von solchen Stücken und freuen sich zu jeder Jahreszeit auf weitere Geschenke von ArtEast, welches sich ihrerseits für die gro?zügige Spende bedankt und sich auf Ihren n?chsten Besuch freut.                                     


Valeriya Kogan

 

Fotografien von Carolin Cholotta und Natalya Kashkovskaya