Plakat der Exkursion: ?Deambulando discimus? Ars Electronica Center Linz

Plakat der Exkursion: Ars Electronica Center Linz – BZL (Seite 1)

Plakat der Exkursion: Ars Electronica Center Linz – BZL (Seite 2)

Musikautomat bzw. Universaler Fl?tenspieler von Banu Musa ibn Shakir Mitte des 9. Jh. entworfen

Menschen erkennen den Eisb?ren; KI sieht ein Zebra

Menschen erkennen ein Gesicht: KI bleibt noch wortlos

Exkursionsgruppe im Zug auf der Rückfahrt

Spielzeugauto zum Programmieren für autonomes Fahren

Exkursionsgruppe im Zug auf der Rückfahrt

Exkursion zum Thema ?Orte des Wissens: Ein Tag im Ars Electronica Center Linz?

Dienstag, 28. November 2023 / ZLB (und Romanistik)

Exkursion des Referats ?Kultur und Bildung? des Zentrums für Lehrerinnen- und Lehrerbildung Bamberg (ZLB) gemeinsam mit der Professur für Romanische Literaturwissenschaft/Hispanistik.

Im Rahmen der Thementage ?Kultur und Bildung? des Lehrerinnen- und Lehrerzentrums Bamberg (ZLB) besuchten Studierende der Romanistik unter der Leitung von Dr. Adrianna Hlukhovych den Ars Electronica Center in Linz. Ziel der Exkursion war es, die M?glichkeiten der Produktion und Vermittlung von Wissen au?erhalb des Unterrichts zu erkunden. Im Fokus stand daher die Fortbildung ?Von analog zu digital – wie (Kultur-)Technik sich wandelt?.

Das Ars Electronica Center Linz (AEC) ist ein technologisches Museum, in dem verschiedene Diszipline aus Kunst und Wissenschaft mit Technologie verbunden werden. Ziel ist es, die Technologie der Zukunft schon heute für alle Generationen greifbar zu machen. Neben Theoretischem ist daher auch ein aktives Erleben von Technologie durch alle Altersgruppen ein wichtiger Bestandteil des Museums.

Der Exkursionstag begann um 7:00 Uhr morgens am Bamberger Bahnhof mit einem zun?chst holprigen Start. Nach dem ersten Schneefall des Jahres lie? die Pünktlichkeit der Deutschen Bahn zun?chst auf sich warten, jedoch beeintr?chtigte die anf?ngliche Verz?gerung die Stimmung der Exkursionsgruppe nicht. Mit leichter Versp?tung konnte die etwa vierstündige Fahrt nach Linz starten.

Bereits im Zug besch?ftigten sich die Studierenden mit der Entwicklung von Analogit?t zu Digitalit?t. Im Zentrum der Diskussion stand die Frage nach der Postdigitalit?t und inwieweit schon heute von einer postdigitalen Zeit zu sprechen ist. Postdigitalit?t bezieht sich dabei auf die Zeit nach dem digitalen Durchbruch und ist somit schon Teil der Normalit?t geworden. Postdigitale Medien sind daher auch eine Mischung aus ?alten‘ und ?neuen‘ Medien (cf. Florian Cramer, ?What is ‘Post-Digital’?, APRJA, vol. 3, 1, 2014, 10-24). Einen weiteren Teil der Zugfahrt (hin und retour) bildete die Besprechung anstehender Abschluss- und Zulassungsarbeiten, in der sich Prof. Rodrigues-Moura ausführlich Zeit nahm, um mit den Studierenden über die anstehenden Arbeiten zu sprechen.

Nach vierstündiger Fahrt kam die Gruppe im ober?sterreichischen Linz an und es ging ohne Umwege zum Ars Electronica Center. Pünktlich um 13:30 Uhr begann die Fortbildung mit einer Führung zum Wandel der (Kultur-)Technik von Analogit?t zu Digitalit?t. Inhalt war die Vermittlung von Technologiewissen anhand von Automatisierungstechniken in unterschiedlichen Bereichen. Die Studierenden und die DozentInnen erhielten so einen theoretischen Einblick in die Thematik, was im zweiten Teil durch einen Workshop vertieft wurde. Die Führung zeigte die Entwicklung von den ersten analog betriebenen Musikautomaten zu selbst?ndig funktionierenden Maschinen. Besonders wichtig war dabei auch die Diskussion neuer Technologien wie künstlicher Intelligenz (KI), die bereits jetzt schon einen gro?en Teil im Alltag der Menschen spielt. Es wurden sowohl über die M?glichkeiten von KI als auch über ihre Grenzen gesprochen. Im anschlie?enden Workshop durften die TeilnehmerInnen die eben gelernten Erkenntnisse selbst anwenden. Vom Programmieren von Spielzeugautos, zur Erstellung von Bildern durch KI, über die Komposition von Musikstücken mithilfe unterschiedlicher Online-Programme durfte die Gruppe im Anschluss die erlernten Erkenntnisse anwenden und vertiefen.

Den Abschluss machte der Besuch des immersiven Deep Space 8K. Durch den Einsatz modernster Wand- und Bodenprojektoren werden hier virtuelle Welten erschaffen und Kunst sowie Kultur durch innovative Technologie für die kommenden Generationen bewahrt. Als Beispiel diente dabei das Gem?lde Turmbau zu Babel von Pieter Bruegel aus dem Jahr 1563. Das Kunstwerk, welches im Kunsthistorischen Museum Wien zu sehen ist, wurde so auch au?erhalb des Museums zug?nglich und kleinste Details konnten mit technologischer Hilfe sichtbar gemacht werden. Meisterwerke der Kunst und ganze St?dte k?nnen so für die Nachwelt bewahrt und dokumentiert werden. Neben Gem?lden durften die Studierenden auch einen Rundgang durch Venedig erleben. Mithilfe von 3D-Technologie wurde das Welterbe digitalisiert, was nicht nur spannende Einblicke hinter die Mauern der Stadt bot, sondern auch den zumindest digitalen Erhalt der bedrohten Welterbestadt m?glich macht.

Nach einem beeindruckenden Tag im Ars Electronica Center machte sich die Exkursionsgruppe auf den Rückweg zum Hauptbahnhof Linz, jedoch nicht ohne einen kurzen Halt auf dem Weihnachtsmarkt einzulegen. Gest?rkt ging es für die Studierenden und die DozentInnen auf den Weg zurück nach Bamberg, welcher sich wie auch schon auf der Hinfahrt um eine Stunde verz?gerte. Müde, aber guter Laune, kam die Exkursionsgruppe um 23:30 Uhr wohlbehalten in Bamberg an.

Ann-Christin Ditsch, Dezember 2023

 

Deambulando discimus
Nach der Covid-19-Pandemie wurden an der Professur für Romanische Literaturwissenschaft/Hispanistik wieder Exkursionen organisiert. Bei dieser Gelegenheit war die Initiative des Zentrums für Lehrerinnen- und Lehrerbildung Bamberg (ZLB) entscheidend. Für die Exkursion wurde die Stadt Linz als Peripatos gew?hlt, um die post-digital condition zu reflektieren. Wegen mehrerer Zug-Versp?tungen auf der Hin- und Rückreise waren es jedoch eher die Waggons der Deutschen Bahn, die tats?chlich als Peripatos fungiert haben. Das Ziel, Lernen und Bewegung zusammenzubringen (?deambulando discimus?) wurde diesmal also auf eine sehr eigentümliche Weise eingel?st.