Publikationen

Andreas Flurschütz da Cruz, Der Krieg der Anderen. Venedig, die deutschen Reichsfürsten und die Anf?nge internationaler Subsidienprojekte in der Frühen Neuzeit (Krieg in der Geschichte 121)

Subsidienvertr?ge zwischen deutschen Reichsfürsten und europ?ischen M?chten, in denen Erstere den Letzteren ihre Armeen gegen Geldzahlungen zur Verfügung stellten, waren im sp?ten 17. und 18. Jahrhundert ein weit verbreitetes Ph?nomen. Diesem widmet sich auch Andreas Flurschütz da Cruz in seiner Habilitationsschrift, allerdings mit einem Schwerpunkt auf den Kontrakten zwischen Venedig und deutschen Adligen und Fürsten. Die Studie konzentriert sich auf die Anf?nge des Subsidienwesens und unterzieht die bislang wenig bekannten Truppenstellungsvertr?ge mit der Markusrepublik einer eingehenden Analyse. Der Fokus liegt dabei insbesondere auf den Zusammenh?ngen zwischen den Truppenabdankungen am Ende des Drei?igj?hrigen Krieges und der Indienstnahme deutscher Regimenter für den Krieg der Markusrepublik mit dem Osmanischen Reich um die Insel Candia (Kreta) um 1650 und den daraus resultierenden Folgekonflikten.

Anna Maria Harbig, MarkH?berlein (Hg.), Mehrsprachigkeit im Schulwesen der Frühen Neuzeit (Fremdsprachen in Geschichte und Gegenwart 20)

Nach der Reformation erlebte das Schulwesen in protestantischen wie in katholischen L?ndern einen starken Aufschwung. Die Forderung, dass die Gl?ubigen die Bibel in ihrer eigenen Sprache lesen k?nnen sollten, sowie der Bedarf an Seelsorgern und Verwaltungsfachleuten waren auf protestantischer Seite wichtige Impulse für den Ausbau des Bildungswesens. Auch bei den Katholiken wurden Bildung und Professionalisierung des Klerus sowie des Justiz- und Verwaltungspersonals nach dem Konzil von Trient energisch vorangetrieben, wobei sich die Orden als wichtige Tr?ger des Schulwesens profilierten. Seit dem 17. Jahrhundert nahmen katholische und evangelische Schulen lebende Sprachen zun?chst fakultativ, dann auch verpflichtend in ihre Lehrpl?ne auf. Im Jahrhundert der Aufkl?rung schlie?lich avancierten die ?berwindung des konfessionsgebundenen Schulwesens und die Umsetzung reformp?dagogischer Konzepte im (fremdsprachlichen) Unterricht zu wichtigen Themen. Wie sich der Prozess der Konfessionsbildung sowie die Reformbewegungen des 17. und 18. Jahrhunderts auf Stellenwert, Inhalte und Adressatenkreise schulischen Sprachunterrichts auswirkten, wird in diesem Band anhand von Beispielen aus verschiedenen europ?ischen L?ndern und aus Nordamerika untersucht.

Mark H?berlein (Hg.), Pest und Cholera: Seuchenbew?ltigung und Medizinalwesen in Bamberg in der Frühen Neuzeit; Begleitband zur Ausstellung in der Staatsbibliothek Bamberg, 24. April – 15. Juli 2023

Bamberg verfügte seit dem Sp?tmittelalter über ein differenziertes Gesundheitswesen mit Spit?lern, Siechenh?usern, Apotheken und Badstuben; seit dem frühen 16. Jahrhundert stellten die Bisch?fe zudem Hof- und Leib?rzte an. Anders als in protestantischen St?dten wie Nürnberg kam es im katholischen Bamberg jedoch nicht zur Zentralisierung und Kommunalisierung der Gesundheitsfürsorge, so dass diese von einer Vielzahl von Akteuren gestaltet wurde. Charakteristisch für das 16. und 17. Jahrhundert war das Verst?ndnis von Epidemien als Strafen Gottes für die Sünden der Menschen, das nicht nur von Herrschern und Klerus, sondern auch von studierten ?rzten geteilt wurde. Gleichwohl sahen Regierung und ?rzteschaft die Untertanen in der Pflicht, sich bestm?glich gegen Epidemien zu schützen, und empfahlen zu diesem Zweck Ma?nahmen zur Verbesserung von Hygiene und Luftqualit?t sowie zur Isolation und Behandlung von Infizierten. Da nicht alle Untertanen Zugang zu ?rzten hatten und die vormoderne Medizin vielen Krankheiten machtlos gegenüberstand, entwickelte sich in Bamberg wie in anderen St?dten überdies ein medizinischer Marktplatz, auf dem auch reisende Heiler sowie der ?rtliche Scharfrichter ihre Dienste anboten. Auf eine neue Grundlage gestellt wurde das Bamberger Medizinalwesen durch die Gründung des Allgemeinen Krankenhauses im Jahre 1789, das sich der Behandlung heilbarer Krankheiten widmete. Obwohl nach 1800 auch eine medizinisch-chirurgische Schule und eine der ersten Nervenheilanstalten Deutschlands entstanden, blieb das Gesundheitswesen bis weit ins 19. Jahrhundert hinein von vormodernen Strukturen und Vorstellungen gepr?gt. Diese Entwicklungen werden in einer Ausstellung in der Staatsbibliothek Bamberg, die in einem studentischen Seminar konzipiert wurde, sowie in diesem Begleitband anhand von rund 40 Exponaten nachvollzogen.

Dubova, Agnese; Balode, Ineta; Schr?der, Konrad (Hg.), Sprach- und Kulturkontakte im Ostseeraum (Schriften der Matthias-Kramer-Gesellschaft zur Erforschung der Geschichte des Fremdsprachenerwerbs und der Mehrsprachigkeit 4)

Seit Jahrhunderten gilt der Ostseeraum als eine Gro?region der vielen Sprachen und Kulturen – als ein Drehkreuz des internationalen Handels, des geistigen Austauschs, der multilateralen Beziehungen und damit auch komplex gestufter Mehrsprachigkeit. Zu den überregional bedeutsamen Sprachen geh?rten hier Niederdeutsch als Sprache der Hanse; Hochdeutsch als nachreformatorische Kultur- und Kirchensprache in den St?dten; D?nisch als politisch bedeutsame Nachbarsprache; Niederl?ndisch als Sprache einer frühneuzeitlichen Seemacht; Russisch als Handelssprache und Sprache einer seit dem frühen 18. Jahrhundert expandierenden Gro?macht; Franz?sisch als internationale Sprache des 18. Jahrhunderts; Englisch als Sprache einer Handels- und Industrienation; Italienisch als Kultursprache; und punktuell sogar Spanisch. Als Handelsidiom und Kultursprache der Siedlungen mit hohem jüdischem Bev?lkerungsanteil fungierte zudem das Jiddische.
Der vorliegende Sammelband bietet Ergebnisse einer Tagung der Matthias-Kramer-Gesellschaft zur Erforschung der Geschichte des Fremdsprachenerwerbs und der Mehrsprachigkeit, die im September 2018 an der Universit?t Riga stattfand. Die Beitr?ge beleuchten die Vielsprachigkeit des Ostseeraums aus sprach-, kultur- und literaturhistorischen Perspektiven. Das Spektrum der behandelten Themen reicht vom Hochmittelalter bis ins beginnende 20. Jahrhundert.

B. Ann Tlusty/Mark H?berlein (Hg.), A Companion to Late Medieval and Early Modern Augsburg, Leiden/Boston 2020 (Brill’s Companions to European History, 20).

A Companion to Late Medieval and Early Modern Augsburg introduces readers to major political, social and economic developments in Augsburg from c. 1400 to c. 1800 as well as to those themes of social and cultural history that have made research on this imperial city especially fruitful and stimulating. The volume comprises contributions by an international team of 23 scholars, providing a range of the most significant scholarly approaches to Augsburg’s past from a variety of perspectives, disciplines, and methodologies. Building on the impressive number of recent innovative studies on this large and prosperous early modern city, the contributions distill the extraordinary range and creativity of recent scholarship on Augsburg into a handbook format.

Mark H?berlein/Michaela Schm?lz-H?berlein (Hg.), Halles Netzwerk im Siebenj?hrigen Krieg. Kriegserfahrungen und Kriegsdeutungen in einer globalen Kommunikationsgemeinschaft, Halle 2020 (Hallesche Forschungen, Bd. 59).

Bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts hatten Gotthilf August Francke (1696–1769) und seine Mitarbeiter an den Glauchaschen Anstalten zu Halle ein Kommunikationsnetz aufgebaut, das von Nordamerika über London und Kopenhagen bis nach Indien reichte. Welchen Herausforderungen dieses Netzwerk im auch als ?Weltkrieg des 18. Jahrhunderts“ bezeichneten Siebenj?hrigen Krieg (1756–1763) ausgesetzt war und wie diese gemeistert wurden, wird nun erstmals eingehend untersucht. Hallesche Pietisten betrachteten diesen Konflikt der europ?ischen Gro?m?chte als massive Bedrohung ihres eigenen Werks, sie nahmen ihn aber auch als Manifestation g?ttlichen Eingreifens in das Zeitgeschehen wahr. Francke sowie die M?nner und Frauen, mit denen er korrespondierte, waren davon überzeugt, dass die Zukunft der evangelischen Kirche im Reich und das Schicksal der lutherischen Mission in ?bersee vom Erfolg Preu?ens und Gro?britanniens gegen ihre Kriegsgegner abhingen. Wie sich diese spezifische Deutung des Krieges entwickelte stellen Michaela Schm?lz-Haberlein und Mark H?berlein anhand von Dokumenten aus dem Archiv der Franckeschen Stiftungen detailliert dar.

Mark H?berlein/Thomas Müller-Bahlke/Hermann Wellenreuther (Hg.), Hallesche Pastoren in Nordamerika 1745–1825. Eine kritische Edition von Quellen zu ihrer Amtst?tigkeit in Pennsylvania. Bd. 1–8, Halle 2019–2023 (Hallesche Quellenpublikationen und Repertorien 15/1–8).

Gotthilf August Francke (1696–1769), Direktor der Glauchaschen Anstalten (den heutigen Franckeschen Stiftungen zu Halle), hatte 1741 Heinrich Melchior Mühlenberg (1711–1787) einen Ruf nach ?bersee angetragen. Mit Mühlenbergs Ankunft in Pennsylvania übernahmen die Anstalten als ein k?niglich-preu?isch privilegierter Verbund p?dagogischer, karitativer, missionarischer und kommerzieller Unternehmungen eine fast 200 Jahre w?hrende missionarische Aufgabe. Im Mittelpunkt der auf acht B?nde ausgelegten Edition stehen 13 lutherische Geistliche, die zwischen 1744 und 1786 zur seelsorgerlichen Betreuung deutscher Lutheraner entsandt wurden und von 1745 bis 1825 als Gemeindepfarrer t?tig waren.
Band 4 der Edition umfasst 137 Briefe der aus Halle nach Pennsylvania entsandten Pastoren Johann Dietrich Matthias Heinzelmann und Justus Heinrich Christian Helmuth. W?hrend Heinzelmann bereits fünf Jahre nach seiner Ankunft in Philadelphia (1751) starb, korrespondierte der 1769 dort angekommene Helmuth mehr als ein halbes Jahrhundert lang mit Mitarbeitern der Glauchaschen Anstalten zu Halle sowie mit Kollegen und Kirchengemeinden in Nordamerika. Seine Briefe sind wichtige Zeugnisse des Wandels des nordamerikanischen Luthertums, das sich im sp?ten 18. und frühen 19. Jahrhundert zunehmend von europ?ischen Autorit?ten emanzipierte und einen eigenst?ndigen Platz im pluralistischen religi?sen Kosmos der unabh?ngigen amerikanischen Republik einnahm. Darüber hinaus thematisieren sie Helmuths Auseinandersetzung mit theologischen, p?dagogischen und intellektuellen Tendenzen seiner Zeit.

Helmut Glück/Mark H?berlein/Andreas Flurschütz da Cruz (Hg.), Adel und Mehrsprachigkeit in der Frühen Neuzeit. Ziele, Formen und Praktiken des Erwerbs und Gebrauchs von Fremdsprachen, Wiesbaden 2019 (Wolfenbütteler Forschungen, Bd. 155).

Die Adelserziehung in der Frühen Neuzeit hat in den letzten Jahren verst?rkt das Interesse der Forschung auf sich gezogen. Dies l?sst sich sowohl mit der Renaissance der sozial- und kulturhistorischen Adelsforschung als auch mit dem bildungsgeschichtlichen Interesse an standesspezifischen Ausbildungsformen und –praktiken erkl?ren. Insbesondere die Kavalierstour bzw. Grand Tour als Bildungsreise der europ?ischen Oberschicht und die damit einhergehenden kulturellen Transferprozesse sind Gegenstand einschl?giger Studien geworden. Obwohl dabei auch Aspekte des Sprachenlernens thematisiert wurden, wird der Erwerb von Fremdsprachen im Kontext der Adelserziehung in diesem Band erstmals im gr??eren europ?ischen Zusammenhang aufgearbeitet. Der Adel wurde in der Frühen Neuzeit zu einem wesentlichen sozialen Tr?ger von Kenntnissen moderner Fremdsprachen. Die H?fe wurden in ganz Europa mehrsprachig und der Erwerb ?lebender“ Fremdsprachen obligatorischer Bestandteil der Adelserziehung. Die Entstehung eines Netzwerks st?ndiger Gesandtschaften, die Bürokratisierung und administrative Verdichtung frühneuzeitlicher Territorialstaaten sowie die Herausbildung stehender Heere führten zu einem wachsenden Bedarf an umfassend gebildeten und professionalisierten Diplomaten, h?heren Beamten und Offizieren, die sich zu einem betr?chtlichen Teil aus dem Adel rekrutierten. Der Band deckt das Thema chronologisch wie geographisch breit ab und nimmt zeitliche Ver?nderungen sowie Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen europ?ischen L?ndern und Regionen in den Blick. Neben dem hohen und niederen Reichsadel werden der englische, franz?sische, italienische, schwedische, b?hmische, kroatische, baltische und russische Adel behandelt. Von besonderem Interesse sind die Zusammenh?nge zwischen Fremdsprachenlernen, h?fischer Kultur und adeligem Selbstverst?ndnis.

Helmut Glück/Mark H?berlein (Hg.), Matthias Kramer – ein Nürnberger Sprachmeister mit europ?ischer Wirkung, Bamberg 2019 (Schriften der Matthias-Kramer-Gesellschaft, Bd. 3).

Der in K?ln gebürtige, aber überwiegend in Nürnberg wirkende Matthias Kramer (1640–1729) war der produktivste und prominenteste Sprachlehrer Deutschlands in den Jahrzehnten um 1700. Er verfasste volumin?se Lehrwerke und W?rterbücher, die eine Reihe lebender Sprachen – Franz?sisch, Italienisch, Spanisch und Niederl?ndisch – mit dem Deutschen verbinden. Als Lexikograph war Kramer der erste, der seine Vokabeln durch die Mitteilung von Kontexten erl?uterte. Au?erdem trat er durch fachsprachliche Lehrbücher und ?bersetzungen hervor. Die Vielzahl an Werken, die sich in Bibliotheken in ganz Europa und sogar in ?bersee finden, zeugen von Kramers breiter, bis ins sp?te 18. Jahrhundert anhaltender Rezeption. Der Band, der auf eine interdisziplin?re Tagung an der Universit?t Bamberg im November 2017 zurückgeht, würdigt Kramers Leistungen als Grammatiker, Lexikograph, ?bersetzer und Sprachvermittler und stellt sie in ihre historischen, sprachwissenschaftlichen und sprachdidaktischen Kontexte. Er m?chte diese zu Lebzeiten aufgrund ihrer Vielsprachigkeit, breiten philologischen Bildung und Erfahrung als Sprachlehrer europaweit bekannte, heute aber weitgehend vergessene Figur wieder st?rker ins Bewusstsein rücken.

Mark H?berlein (Hg.), Testamente Bamberger Frauen des 16. und 17. Jahrhunderts, Bamberg 2018 (Bamberger Historische Studien, Bd. 17).

Testamente werden in der historischen Forschung bereits seit geraumer Zeit als wichtige Quellen für die Geschichte der sozialen Beziehungen, der materiellen Kultur, der Fr?mmigkeitspraktiken und der Einstellungen zum Tod betrachtet. Der vorliegende Band untersucht erstmals systematisch ein Korpus von 84 archivalisch überlieferten Testamenten, die Bamberger Frauen zwischen 1510 und 1700 diktierten. Die Erblasserinnen kamen aus unterschiedlichen sozialen Milieus – das Spektrum umfasst Adelige, Beamtenwitwen, Handwerkerfrauen und Klerikerm?gde –, und ihre letztwilligen Verfügungen gew?hren aufschlussreiche Einblicke in Lebenssituationen, pers?nliche Erfahrungen und soziale Netzwerke in einer frühneuzeitlichen Bischofsstadt.

Mark H?berlein/Margrit Prussat (Hg.), Eine Wissenschaft im Umbruch. Andreas R?schlaub (1768–1835) und die deutsche Medizin um 1800, Bamberg 2018 (Bamberger Historische Studien, Bd. 18).

Der an den Universit?ten Bamberg und Landshut wirkende Arzt Andreas R?schlaub (1768–1835) geh?rte zu den einflussreichsten, aber auch umstrittensten deutschen Medizinern seiner Zeit. Als Medizinprofessor und stellvertretender Direktor des Allgemeinen Krankenhauses war er neben Adalbert Friedrich Marcus ma?geblich für den nationalen und internationalen Ruhm Bambergs als medizinisches Zentrum an der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert verantwortlich. Wenn Zeitgenossen wie Goethe oder Schelling um 1800 von der fr?nkischen Bischofsstadt sprachen, dachten sie dabei stets auch, wenn nicht sogar vorrangig, an Marcus, R?schlaub und die Bamberger Medizin. Nachdem Andreas R?schlaub seither weitgehend aus dem ?ffentlichen Bewusstsein verschwunden ist, verfolgt dieser in Kooperation zwischen dem Lehrstuhl für Neuere Geschichte unter Einbeziehung der Landesgeschichte und dem Universit?tsarchiv Bamberg erarbeitete Band das Ziel, anl?sslich seines 250. Geburtstags im Oktober 2018 an ihn zu erinnern. Die Beitr?ge beleuchten R?schlaubs akademische Karriere, sein publizistisches Wirken sowie seine Beziehungen und Konflikte mit prominenten Zeitgenossen.

Mark H?berlein, Holger Zaunst?ck (Hrsg.): Halle als Zentrum der Mehrsprachigkeit im langen 18. Jahrhundert, Halle 2017 (Hallesche Forschungen, Bd. 47).

An der Wende vom 17. zum 18. Jahrhundert entwickelte sich Halle zu e inem der wichtigsten Lern- und Vermittlungsorte für Fremdsprachen in Mitteleuropa. An den von August Hermann Francke gegrün-deten Glauchaschen Anstalten wurden Schüler in alten Sprachen und lebenden Fremdsprachen unterwiesen, religi?se Texte übersetzt sowie Missionare für den Einsatz in Osteuropa, Indien und Nordamerika rekrutiert und ausgebildet. Die Universit?t Halle bot fremdsprachlichen Unterricht an und Professoren der Universit?t traten als Vermittler fremdsprachlicher Literatur hervor. Der Sammelband behandelt die vielf?ltigen sprachlichen und kulturellen Beziehungen Halles mit West- und Osteuropa sowie der au?ereurop?ischen Welt im 18. Jahrhundert anhand der im Zentrum stehenden Thematik des
Fremdsprachenlernens. Das Buch fokussiert mit Halle eines der dynamischsten Zentren des Sprachenlernens und der Sprachstudien im langen 18. Jahrhundert. Dabei steht die Praxis des ?bersetzens, der Sprachvermittlung und der Alltags-kommunikation im Vordergrund. Zudem bieten die Beitr?ge auch Gelegenheit, das Verh?ltnis von Pietismus und Aufkl?rung zum Ph?nomen der Mehrsprachigkeit eingehender auszuloten

H?berlein, Mark / Schm?lz-H?berlein, Michaela, Adalbert Friedrich Marcus (1753–1816). Ein Bamberger Arzt zwischen aufgekl?rten Reformen und romantischer Medizin (= Stadt und Region in der Vormoderne, Bd. 5), Würzburg 2016 (ISBN 978-3-95650-134-0).

Der als Sohn eines jüdischen Hoffaktors in Arolsen geborene Adalbert Friedrich Marcus hat seine Wahlheimat Bamberg als Hof- und Leibarzt der letzten Fürstbisch?fe, Direktor des 1789 er?ffneten Allgemeinen Krankenhauses, Reformer des Gesundheits- und Sozialwesens sowie als Mitinitiator kultureller und geselliger Aktivit?ten nachhaltig gepr?gt. Zugleich fand er durch seine Publikationen und den hervorragenden Ruf des Allgemeinen Krankenhauses weit über Bamberg hinaus Beachtung. Rechtzeitig zu Marcus’ 200. Todestag im April 2016 liegt nun erstmals eine moderne Biographie vor, die alle Aspekte seines Lebens und Wirkens berücksichtigt. Sie beruht auf Recherchen in 15 verschiedenen Archiven und Bibliotheken und setzt in mehrfacher Hinsicht neue Akzente. So beleuchtet sie Marcus’ überregionalen Wirkungskreis durch die Darstellung seines Korrespondenznetzwerkes, seiner 188bet亚洲体育备用_188体育平台-投注*官网e zu führenden Repr?sentanten der Weimarer Klassik und der Jenaer Romantik, seiner Kontroversen mit medizinischen Autorit?ten der Zeit und seiner Beziehungen zu seinen kaufm?nnisch t?tigen Brüdern, deren Aktionsradius von Nordamerika bis nach Russland reichte. Durch die Untersuchung von Konflikten, in die Marcus verwickelt war, zeigt sie auch die problematischen Aspekte seiner Pers?nlichkeit und T?tigkeit auf – Klientelismus, fragwürdige Immobiliengesch?fte, Mobbing von Kollegen und ein selbstherrliches Gebaren, das die Beh?rden zunehmend irritierte. Schlie?lich wirft sie neues Licht auf Marcus’ Rolle bei der Herausgabe der ?Bamberger Zeitung“ sowie auf die Organisation von Milit?rlazaretten in Bamberg w?hrend der Koalitionskriege

H?berlein, Mark / Schm?lz-H?berlein, Michaela (Hg.), Handel, H?ndler und M?rkte in Bamberg. Akteure, Strukturen und Entwicklungen in einer vormodernen Residenzstadt (13001800) (Stadt und Region in der Vormoderne 3 / Ver?ffentlichungen des Stadtarchivs Bamberg 21), Würzburg 2015 (ISBN 978-3-95650-081-7).

?ber die Rolle der fürstbisch?flichen Residenzstadt Bamberg als Handels- und Marktstandort in Sp?tmittelalter und Früher Neuzeit ist bislang wenig bekannt. Die im vorliegenden Band versammelten zw?lf Aufs?tze vermitteln erstmals ein pr?zises und differenziertes Bild des Bamberger Handels in der Vormoderne und leisten damit auch einen Beitrag zur Wirtschaftsgeschichte geistlicher Residenzst?dte. Die Autorinnen und Autoren nehmen sowohl die rechtlichen und politischen Rahmenbedingungen des Handels als auch das konkrete Marktgeschehen und die beteiligten Akteure in den Blick. Sie werten ein breites Spektrum an Quellen aus, das von Urkunden und Gerichtsprotokollen bis zu Rechnungen und Intelligenzbl?ttern reicht. Sie zeigen unter anderem, wie sich der Drei?igj?hrige Krieg auf den Handel Bambergs auswirkte, welche Rolle jüdische und italienische H?ndler im sp?ten 17. und 18. Jahrhundert spielten und welche Bedeutung Kl?ster als Anbieter und Konsumenten von Handelswaren hatten.

 

H?berlein, Mark / Paulus, Stefan / Weber, Gregor (Hg.), Geschichte(n) des Wissens: Festschrift für Wolfgang E. J. Weber zum 65. Geburtstag, Augsburg 2015 (ISBN 978-3-95786-0-385).

Wolfgang E. J. Weber, der am 28. Juli 2015 seinen 65. Geburtstag feiert, z?hlt zu den wenigen deutschen Historikern seiner Generation, die in Forschung und Lehre noch die gesamte Geschichte der Neuzeit im Blick haben. ?ber seine beiden zentralen Arbeitsfelder – die politische Ideengeschichte des sp?ten 16. und 17. Jahrhunderts sowie die deutsche Geschichtswissenschaft des 19. und 20. Jahrhunderts – hinaus reicht das Spektrum seiner Publikationen von der Frühen Neuzeit bis in die jüngste Zeitgeschichte. Ungeachtet dieser eindrucksvollen chronologischen und thematischen Spannbreite stellt die Geschichte des Wissens – in einem weiten Sinne verstanden als eine Geschichte der Produktion, Transmission und Aneignung von Wissen in spezifischen institutionellen, politischen und sozialen Kontexten – den Kern dar, den Wolfgang E. J. Webers Arbeiten fokussieren und aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchten. Dies gilt nicht nur für den produktiven Forscher und akademischen Lehrer, sondern auch für den Wissenschaftsorganisator, der als langj?hriger Gesch?ftsführer des Instituts für Europ?ische Kulturgeschichte und tragende S?ule des dort angesiedelten Graduiertenkollegs ?Medien und Wissensfelder der Neuzeit. Entstehung und Aufbau der Europ?ischen Informationskultur? einschl?gige Studien an der Universit?t Augsburg ma?geblich gepr?gt, betreut und begleitet hat. Um die vielf?ltigen Anregungen, die von seiner T?tigkeit ausgegangen sind, zu würdigen, haben die Herausgeber über 50 Kolleginnen und Kollegen, Schüler und Freunde Wolfgang E. J. Webers eingeladen, im Rahmen einer ihm gewidmeten Festschrift über ?Geschichte(n) des Wissens? zu reflektieren. Die gro?e Resonanz, die diese Einladung gefunden hat, best?tigt eindrucksvoll, wie nachhaltig Wolfgang E. J. Weber in die Universit?t Augsburg und in die deutschsprachige Geschichtswissenschaft hinein gewirkt hat.

 

H?berlein, Mark / Zink, Robert (Hg.),St?dtische Gartenkulturen im historischen Wandel (51. Arbeitstagung in Bamberg, 23. bis 25. November 2012) (Stadt in der Geschichte 40), Ostfildern 2015 (ISBN 978-3799564403).

Zu den Merkmalen der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen St?dte geh?ren nicht nur Faktoren wie Siedlungsgr??e, Befestigung, Selbstverwaltungsrechte, wirtschaftliche Zentralit?t oder soziale Differenzierung, sondern zunehmend auch die Ausstattung des Stadtraums mit Funktionen der Repr?sentation und der Erholung. Fürstlichen Vorbildern folgend und sie integrierend legten zahlreiche St?dte Parks und Zonen des Naturgenusses an. Aus Festungsgürteln entstanden ?ffentliche Promenaden, das Angebot der privaten Gartengestaltung schuf Nahrungsressourcen und bef?rderte den Rückzug in die Privatheit. Auch Naturempfinden und Gartenkunst stehen sich dabei immer wieder gegenüber. Der Band pr?sentiert Ergebnisse der 51. Arbeitstagung des Südwestdeutschen Arbeitskreises für Stadtgeschichtsforschung, die vom 23. bis zum 25. November 2012 in Bamberg stattfand. Er geht der Frage nach, auf welche Weisen Stadtbewohner von der Frühen Neuzeit bis zur Moderne G?rten gestalteten, nutzten und in ihre Lebenspraxis integrierten. Die Beitr?ge n?hern sich der Thematik aus wirtschafts-, sozial- und kulturhistorischen, historisch-geographischen und ideengeschichtlichen Perspektiven. Dabei werden sowohl Bezüge zum UNESCO-Weltkulturerbe Bamberg hergestellt, das über eine besonders reiche Garten- und Gartenbautradition verfügt, als auch grundlegende Entwicklungslinien urbaner Gartenkultur aufgezeigt.

 

H?berlein, Mark / Schm?lz-H?berlein, Michaela (Hg.), Stiftungen, Fürsorge und Kreditwesen im frühneuzeitlichen Bamberg (Bamberger Historische Studien, Bd. 13), Bamberg 2015 (ISBN 978-3-86309-3-129).

Der vorliegende Band pr?sentiert neue Forschungen zur Sozialgeschichte der Stadt Bamberg in der Frühen Neuzeit, insbesondere zu Fürsorgeeinrichtungen, karitativen Stiftungen und dem st?dtischen Kreditmarkt. Auf der Basis von Rechnungen und weiteren archivalischen Quellen untersuchen die Beitr?ge Strukturen und Entwicklungen eines Siechenhauses für chronisch Kranke, einer Almosenstiftung, einer fürstbisch?flichen Stiftung für arme Bürgerkinder sowie der ?ltesten jüdischen Stiftungen Bambergs. Eine Studie zum Kreditwesen im 18. Jahrhundert erhellt zudem die sozialen Funktionen der Kreditvergabe sowie das Beziehungsnetz der Einwohner eines Bamberger Stadtviertels.

 

Geffcken, Peter / H?berlein, Mark (Hg.) Rechnungsfragmente der Augsburger Welser-Gesellschaft (1496–1551) Oberdeutscher Fernhandel am Beginn der neuzeitlichen Weltwirtschaft (Deutsche Handelsakten des Mittelalters und der Neuzeit 22), Stuttgart 2014 (ISBN 978-3-515-10678-8).(259.9 KB)

Das Firmenarchiv der Augsburger Welser-Gesellschaft wurde nach ihrem Bankrott im Jahre 1614 aufgel?st und makuliert, was bislang die Erforschung der Geschichte einer der gro?en süddeutschen Handelsfirmen des 16. Jahrhunderts erschwerte. Bei Restaurierungsarbeiten an historischen Bucheinb?nden sind in den letzten Jahrzehnten jedoch Fragmente von Gesch?ftsbüchern der Welser wieder entdeckt worden. Die hier vorgelegte Edition dieser Handelsbuchfragmente gew?hrt zahlreiche neue Einblicke in die Buchhaltung, die Gesch?ftsfelder und die Organisation der Welser-Gesellschaft. Das Sortiment der Waren, mit dem die Welser handelten, ihre Beziehungen zu Fürsten, H?flingen und Klerikern, ihre Kreditnetze sowie die T?tigkeit der Firmenvertreter in Nürnberg, Antwerpen, am spanischen Hof und in Sevilla k?nnen auf der Grundlage dieser bislang weitgehend unbekannten Quellen künftig umfassend rekonstruiert werden.

 

Flurschütz da Cruz, Andreas, Zwischen Füchsen und W?lfen. Konfession, Klientel und Konflikte in der fr?nkischen Reichsritterschaft nach dem Westf?lischen Frieden (Konflikte und Kultur - Historische Perspektiven 29). München/Konstanz 2014 (ISBN 978-3-86764-504-1).

Welche Mittel und Wege standen dem frühneuzeitlichen Reichsadel zur Durchsetzung seiner Interessen zur Verfügung? Anhand eines Lehenprozesses zwischen den mainfr?nkischen Familien Fuchs von Bimbach und Wolf von Wolfsthal untersucht Flurschütz da Cruz alternative bzw. parallele L?sungswege zur Klage vor den Territorial- und Reichsgerichten. Diese identifiziert er vor allem in informellen Handlungs- und Kommunikationsstr?ngen, die er neben der gerichtlichen ?berlieferung anhand von alternativen Quellen nachvollzieht. - Die bisher unbekannten, in der Studie rekonstruierten Patronage- und Klientelsysteme verbanden lokale, regionale, Landes- und Reichsebene miteinander vom Dorfschulthei?en bis zum Reichsoberhaupt und demonstrieren so die Polyzentralit?t des frühneuzeitlichen Reichssystems. Ausschlaggebend für gerichtliche Entscheidungen war nicht allein der Buchstabe der Reichsgesetze, sondern Vernetzungskriterien wie Verwandtschaft, Freund- und Nachbarschaft sowie ganz ma?geblich die Konfession. - Exemplarisch zeigt die Studie, dass auch eines der prominentesten Gesetzeswerke der Frühen Neuzeit, der die konfessionellen Zwistigkeiten angeblich beendende Westf?lische Frieden von 1648, ?zun?chst einmal nur eine vielversprechende Theorie? war. Anhand des Falles Fuchs contra Wolfsthal sowie mehrerer Vergleichsbeispiele deckt Flurschütz da Cruz eine ?verl?ngerte Gegenreformation? auf, die über lehenpolitische Ma?nahmen dafür sorgte, dass auch weit nach 1648 noch ganze Landstriche rekatholisiert wurden.

 

Schm?lz-H?berlein, Michaela, Juden in Bamberg (1633–1802/03) Lebensverh?ltnisse und Handlungsspielr?ume einer st?dtischen Minderheit, Würzburg 2014 (Judentum – Christentum – Islam. Interreligi?se Studien 11) ISSN 1866-4873 ISBN 978-3-95650-019-0 (Zugl.: Ver?ffentlichungen des Stadtarchivs Bamberg 18) ISSN 0936-4757 ISBN 978-3-929341-39-3

Jüdisches Leben pr?gte die Stadt Bamberg über viele Jahrhunderte. Bereits im Mittelalter gab es eine Gemeinde, und seit 1633 ist eine kontinuierliche jüdische Pr?senz nachweisbar, die erst in der Zeit des Nationalsozialismus endete. Die vorliegende Studie zur Geschichte der jüdischen Minderheit in der Stadt Bamberg unternimmt erstmals nach der 1898 von dem Rabbiner Adolf Eckstein vorgelegten ?Geschichte der Juden im ehemaligen Fürstbistum Bamberg“ eine umfassende Darstellung des christlich-jüdischen Zusammenlebens vom Drei?igj?hrigen Krieg bis zum Ende des Alten Reiches. Die Darstellung der Entwicklung der Gemeinde, ihrer Rechtsstellung und Selbstverwaltung, der Wirtschaftselite und des Erwerbslebens, der religi?sen R?ume sowie von Familienbeziehungen und Lebenszyklen macht jüdisches Leben in der Residenzstadt umfassend sichtbar. Konfl ikte und Koexistenz der jüdischen Minderheit und der christlichen Mehrheitsgesellschaft werden ebenfalls ausführlich analysiert. Die gro?e Anzahl jüdischer Konversionen, die zu einer Integration in die christliche Gesellschaft führten, sowie die ambivalente Rolle dieser Menschen werden hier erstmals thematisiert. Die Untersuchung entwickelt abschlie?end ein Drei- Phasen-Modell, das die Etablierung der jüdischen Gemeinde (1633 bis ca. 1680), ihre von Krisen und Konfl ikten begleitete Blütezeit (ca. 1680 bis 1740) sowie Stagnation und Autonomieverlust in der Sp?tphase des Alten Reiches (ca. 1740 bis 1802/03) umfasst.


H?berlein, Mark / Jeggle, Christof (Hg.), Materielle Grundlagen der Diplomatie. Schenken, Sammeln und Verhandeln in Sp?tmittelalter und Früher Neuzeit, (Irseer Schriften. Studien zur Wirtschafts-, Kultur- und Mentalit?tsgeschichte, N. F., Bd. 9). Konstanz 2013 (ISBN 978-3-86764-364-1)

Die Beitr?ge dieses Sammelbandes untersuchen das Verh?ltnis von Diplomatie und Wirtschaft im Sp?tmittelalter und in der Frühen Neuzeit aus unterschiedlichen Perspektiven. Sie analysieren die Funktionen und Praktiken des Transfers materieller Güter bei der Etablierung und Pflege diplomatischer Beziehungen und zeigen die Intentionen, Kontexte und Folgen des Transfers wertvoller Objekte auf. Ferner werfen sie Schlaglichter auf die Akteure, die materielle Austauschbeziehungen im Kontext der vormodernen Diplomatie gestalteten. Ein weiteres Augenmerk liegt auf der Materialit?t, künstlerischen Gestaltung und Symbolik der Objekte, die getauscht wurden.
Das Spektrum der Beitr?ge reicht von deutschen Reichsst?dten und europ?ischen Fürstenh?fen bis zur indianischen Diplomatie im kolonialen Nordamerika.

H?berlein, Mark / Bayreuther, Magdalena, Agent und Ambassador. Der Kaufmann Anton Meuting als Vermittler zwischen Bayern und Spanien im Zeitalter Philipps II. (Documenta Augustana, Bd. 23), Augsburg 2013.(129.5 KB)

Die vorliegende Studie ist aus dem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gef?rderten Projekt ?Fürsten und Kaufleute im konfessionellen Zeitalter: Augsburger und Nürnberger Firmen als Hoflieferanten mitteleurop?ischer Herrscherh?user 1548–1630“ hervorgegangen. Das zwischen 2008 und 2011 durchgeführte Projekt ging von der These aus, dass bis in die ersten Jahre des Drei?igj?hrigen Krieges hinein spezialisierte M?rkte zur Belieferung mitteleurop?ischer H?fe mit hochwertigen Luxus- und Konsumgütern von reichsst?dtischen, vor allem Augsburger und Nürnberger Handelsh?usern gepr?gt bzw. dominiert wurden. Die gro?e Zahl an Dokumenten, die im Rahmen dieses Projekts über den bislang wenig bekannten Augsburger Kaufmann und Agenten Anton Meuting (gest. 1591) gefunden wurden, sowie die Tatsache, dass diese Quellen besonders facettenreiche Einblicke in die Zusammenh?nge von Handel, Diplomatie und Kulturtransfer im 16. Jahrhundert gew?hren, führten zu der Entscheidung, seiner Karriere und seinen T?tigkeitsfeldern eine eigene Studie zu widmen.


Schm?lz-H?berlein, Michaela, Kleinstadtgesellschaft(en). Weibliche und m?nnliche Lebenswelten im Emmendingen des 18. Jahrhunderts (Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte – Beihefte 220). Stuttgart 2012 (ISBN 978-3-515-10239-1).

Obwohl Kleinst?dte mit weniger als 2000 Einwohnern die St?dtelandschaft des Alten Reiches ma?geblich pr?gten, liegen bislang nur wenige Untersuchungen zu ihrer Sozial- und Kulturgeschichte vor. Diese Studie zur badischen Amtsstadt Emmendingen rekonstruiert auf breiter Quellengrundlage gesellschaftliche Entwicklungen, ?konomische Aktivit?ten, materielle Kultur, Lebensl?ufe und famili?re Konflikte in einer 'typischen' südwestdeutschen Kleinstadt des 18. Jahrhunderts.

Michaela Schm?lz-H?berlein zeigt, dass diese Kleinstadtgesellschaft keineswegs statisch war, sondern eine betr?chtliche demographische und wirtschaftliche Dynamik aufwies sowie von geographischer und sozialer Mobilit?t gepr?gt war. Au?erdem lebte die lutherische Bev?lkerungsmehrheit hier mit Angeh?rigen unterschiedlicher konfessioneller und religi?ser Minderheiten – Katholiken, Reformierten, T?ufern, Juden – auf engem Raum zusammen. Ein besonderes Augenmerk der Autorin liegt auf den spezifischen Handlungsspielr?umen, Lebenswelten und Erfahrungen von Frauen.

H?berlein, Mark, The Fuggers of Augsburg Pursuing Wealth and Honor in Renaissance Germany (Early Modern German History). Charlottesville/London 2012.

As the wealthiest German merchant family of the sixteenth century, the Fuggers have attracted wide scholarly attention. In contrast to the other famous merchant family of the period, the Medici of Florence, however, no English-language work on them has been available until now. The Fuggers of Augsburg offers a concise and engaging overview that builds on the latest scholarly literature and the author’s own work on sixteenth-century merchant capitalism. Mark H?berlein traces the history of the family from the weaver Hans Fugger’s immigration to the imperial city of Augsburg in 1367 to the end of the Thirty Years’ War in 1648. Because the Fuggers’ extensive business activities involved long-distance trade, mining, state finance, and overseas ventures, the family exemplifies the meanings of globalization at the beginning of the modern age. 

The book also covers the political, social, and cultural roles of the Fuggers: their patronage of Renaissance artists, the founding of the largest social housing project of its time, their support of Catholicism in a city that largely turned Protestant during the Reformation, and their rise from urban merchants to imperial counts and feudal lords. H?berlein argues that the Fuggers organized their social rise in a way that allowed them to be merchants and feudal landholders, burghers and noblemen at the same time. Their story therefore provides a window on social mobility, cultural patronage, religion, and values during the Renaissance and the Reformation.

H?berlein, Mark / Kuhn, Christian / H?rl, Lina (Hg.), Generationen in sp?tmittelalterlichen und frühneuzeitlichen St?dten (ca. 1250-1750) (Konflikte und Kultur - Historische Perspektiven, Band 20). Konstanz 2011 (ISBN 978-3-86764-254-5)

Die Beitr?ge dieses Bandes untersuchen die Generationengeschichte der europ?ischen Stadt der Vormoderne in unterschiedlichen sozialen und literarischen Kontexten. Ausgehend von aktuellen Debatten um Generationenbewusstsein und -konflikte in früheren Epochen thematisieren sie Auseinandersetzungen zwischen Angeh?rigen verschiedener Altersgruppen in st?dtischen R?umen, materielle und immaterielle ?bertragungsprozesse, innerfamili?re Konflikte und Generationenmotive in literarischen Texten. In all diesen Konstellationen zeichnen sich kulturelle Praktiken und grundlegende Normen des gesellschaftlichen Zusammenlebens in der Vormoderne ab.



H?berlein, Mark / Keese, Alexander (Hg.), Sprachgrenzen – Sprachkontakte – kulturelle Vermittler. Kommunikation zwischen Europ?ern und Au?ereurop?ern (16.–20. Jahrhundert) (Beitr?ge zur Europ?ischen ?berseegeschichte Band 97). Wiesbaden, Franz Steiner Verlag 2010 (978-3-515-09779-6)

 Die überseeische Expansion brachte europ?ische Seefahrer, H?ndler, Missionare, Forscher und Kolonisten mit einer Vielzahl von Sprachen in 188bet亚洲体育备用_188体育平台-投注*官网, die in Europa zuvor weitgehend unbekannt waren. Für die Kommunikation mit au?ereurop?ischen Bev?lkerungen jenseits einfacher Formen wie Gabentausch und Zeichensprache waren multilinguale Vermittler unabdingbar, die über die F?higkeit verfügen mussten, im Medium der Sprache auch fremdartige Rituale, Weltbilder und Sinnsysteme verst?ndlich zu machen. Aufbauend auf den philologischen Studien christlicher Missionare waren die Kolonialm?chte seit dem 19. Jahrhundert zunehmend bestrebt, au?ereurop?ische Sprachen wissenschaftlich zu klassifizieren. W?hrend koloniale Herrschaft zum Verschwinden vieler au?ereurop?ischer Sprachen führte, erlangten andere Sprachen wie Malaiisch oder Swahili als Verkehrssprachen neue Bedeutung.
Die vielf?ltigen Facetten der Kommunikation zwischen Europ?ern und Au?ereurop?ern untersuchen die Autoren dieses Bandes, der auf eine Tagung der Gesellschaft für ?berseegeschichte an der Universit?t Bamberg zurückgeht, in einer Reihe empirischer Fallstudien.


H?berlein, Mark / Jeggle, Christof (Hg.): Praktiken des Handels. Gesch?fte und soziale Beziehungen europ?ischer Kaufleute in Mittelalter und früher Neuzeit (Studien zur schw?bischen Kulturgeschichte, Neue Folge Bd. 6). Konstanz 2010 (ISBN: 978-3-86764-203-3 )

Mit seiner Ausrichtung auf die Praktiken des Handels stellt der Band die gegenw?rtige Neuorientierung der Handelsgeschichte dar. In Fallstudien befassen sich Autorinnen und Autoren aus mehreren L?ndern mit konkreten Erscheinungsformen sozialer Interaktionen beim Gütertransfer, der Kreditgew?hrung, dem Zahlungsverkehr und der Informationsübermittlung. Dabei untersuchen sie unterschiedliche Ebenen des kommerziellen Austauschs - vom Detailhandel bis zum interkontinentalen Handel. Sie thematisieren spezifische Handelszweige, individuelle Akteure, den Umgang mit Informationen sowie das Verh?ltnis der Geschlechter.

H?berlein, Mark / Künast, Hans-J?rg / Schwanke, Irmgard (Hg.): Die Korrespondenz der Augsburger Patrizierfamilie Endorfer 1620-1627. Briefe aus Italien und Frankreich im Zeitalter des Drei?igj?hrigen Krieges (Documenta Augustana, Bd. 21). Augsburg 2010 (ISBN 978-3-89639-756-0)

Im Herbst 1628 wurde in der Reichsstadt Augsburg ein Skandal aufgedeckt: Der angesehene patrizische Rats- und Steuerherr Friedrich Endorfer d.?. hatte Tausende von Gulden an st?dtischen Steuergeldern veruntreut. Im Zuge der Ermittlungen beschlagnahmten die st?dtischen Beh?rden zahlreiche Schriftstücke aus Endorfers Schreibstube. Darunter befanden sich auch mehr als 70 Briefe, welche die kaufm?nnische Ausbildung von Endorfers S?hnen Friedrich und Hans in Lucca und Lyon dokumentieren. Diese ebenso aufschlussreichen wie lebendigen Zeugnisse der Handels-, Sozial- und Kulturgeschichte des frühen 17. Jahrhunderts werden hier erstmals in einer ausführlich kommentierten kritischen Edition zug?nglich gemacht.

H?berlein, Mark / Kuhn, Christian (Hg.): Fremde Sprachen in frühneuzeitlichen St?dten.Lernende, Lehrende und Lehrwerke (Fremdsprachen in Geschichte und Gegenwart 7). Wiesbaden 2010 (ISBN 978-3-447-06192-6)


In konkreten Fallstudien zu mitteleurop?ischen St?dten (Augsburg, Nürnberg, Ravensburg, Freiburg i.Br., Basel, Zürich, Lüneburg) untersuchen die Beitr?ge des von Mark H?berlein herausgegebenen Bandes Formen und Praktiken des Fremdsprachenerwerbs zwischen dem 15. und 18. Jahrhundert. Sie thematisieren das Sprachenlernen von Patrizier- und Kaufmannss?hnen im Ausland, die Lebensbedingungen und die Rechtsstellung von Sprachmeistern in frühneuzeitlichen St?dten sowie Konzeption, Druck und Verbreitung von Lehrwerken für den Unterricht. Erstmals werden damit die Stadtgeschichte und die Geschichte des Fremdsprachenlernens in der Frühen Neuzeit systematisch aufeinander bezogen.


H?berlein, Mark: The Practice of Pluralism. Congregational Life and Religious Diversity in Lancaster, Pennsylvania 1730–1820. University Park, Pa. 2009 (ISBN 978-0-271-03521-5)

The clash of modernity and an Amish buggy might be the first image that comes to one’s mind when imagining Lancaster, Pennsylvania, today. In the early to mid-eighteenth century, Lancaster stood apart as an active and religiously diverse, ethnically complex, and bustling city. On the eve of the American Revolution, Lancaster’s population had risen to nearly 3,000 inhabitants; it stood as a center of commerce, industry, and trade. Of course the German-speaking population—Anabaptists as well as German Lutherans, Moravians, and German Calvinists made up the majority, but about one-third were English-speaking Anglicans, Catholics, Presbyterians, Quakers, Calvinists, and other Christian groups. A small group of Jewish families also lived in Lancaster, though they had no synagogue. Carefully mining historical records and documents, from tax records to church membership rolls, Mark H?berlein confirms that religion in Lancaster was neither on the decline nor rapidly changing; rather, steady and deliberate growth marked a diverse religious population.

H?berlein, Mark / Kech, Kerstin /Staudenmaier, Johannes (Hg.): Bamberg in der frühen Neuzeit (Bamberger historische Studien 1). Bamberg 2008 (ISBN 978-3929341324)

Die Beitr?ge dieses Bandes behandeln Aspekte der Verwaltungs-, Herrschafts-, Wirtschafts-, Sozial- und Kulturgeschichte Bambergs zwischen 1500 und 1800 und schlie?en damit einige der wei?en Flecken auf der Landkarte der frühneuzeitlichen Stadt- und Regionalforschung. Zugleich werden aktuelle geschichtswissenschaftliche Fragestellungen und Konzepte empirisch erprobt. Damit sollen die M?glichkeiten, die Bamberg als Forschungsfeld bietet, und das Potential, das sich mit der Anwendung von Konzepten und Methoden der modernen Geschichtswissenschaft auf das reichhaltige Bamberger Material verbindet, aufgezeigt und Anregungen für künftige Forschungen gegeben werden.

Zugriff auf den Volltext über OPUS: www.opus-bayern.de/uni-bamberg/volltexte/2008/139/

 

H?berlein, Mark: Die Fugger: Geschichte einer Augsburger Familie (1367-1650). Stuttgart 2006 (ISBN 978-3170184725)

Wie keine andere Familie verk?rpern die Fugger wirtschaftlichen Erfolg und soziale Aufstiegschancen des süddeutschen Bürgertums an der Wende vom Mittelalter zur Neuzeit. Unter der Leitung Jakob und Anton Fuggers baute die Familienfirma binnen weniger Jahrzehnte das gr??te europ?ische Handels- und Bergbauunternehmen seiner Zeit auf. Als Geldgeber des Kaisers und als Bankiers der r?mischen Kurie spielten die Fugger eine wichtige Rolle bei der Finanzierung der europ?ischen Politik. Ihr Erfolg erm?glichte ihnen den Kauf gro?er Landgüter in Schwaben und den Aufstieg in den Reichsadel. Als überzeugte Anh?nger der alten Kirche exponierten sie sich in den konfessionellen Auseinandersetzungen der Reformationszeit. Als Stifter, Sammler und M?zene pr?gten sie die Kultur der süddeutschen Renaissance.

 

Gassert, Philipp / H?berlein, Mark / Wala, Michael: Kleine Geschichte der USA. Stuttgart 2007 (ISBN: 978-3150106297)

Die Vereinigten Staaten haben die Welt im 20. Jahrhundert gepr?gt wie kein zweites Land. Verstehen l?sst sich das Agieren und die Rolle der Supermacht in der Gegenwart aber nur, wenn man die Geschichte der USA kennt. In der Reihe von Reclams Kleinen Nationalgeschichten liefern drei Amerika-Spezialisten diese Information zu 400 Jahren amerikanischer Geschichte, von den Pilgrim Fathers bis zu den Kongresswahlen 2006, kulturellen und gesellschaftlichen Entwicklungen des 20. Jahrhunderts haben sie dabei besondere Beachtung geschenkt.

H?berlein, Mark / Jeggle, Christof (Hg.): Vorindustrielles Gewerbe. Handwerkliche Produktion und Arbeitsbeziehungen in Mittelalter und früher Neuzeit (Irseer Schriften, N.F. 2). Konstanz 2004 (ISBN 978-3896696922)

Der Irseer Arbeitskreis für vorindustrielle Wirtschafts- und Sozialgeschichte verknüpfte auch bei seiner zweiten Tagung im M?rz 2002 die traditionell der Wirtschaft zugeordneten Themen mit dem gesamten Spektrum sozialhistorischer Forschung, also mit sozial-, kultur- und geschlechterspezifischen Fragestellungen. Durch die Debatten zur Protoindustrialisierung sowie mikrohistorische und geschlechtergeschichtliche Forschungsans?tze hat die vorindustrielle Gewerbegeschichte neue Impulse erhalten. Die Autoren und Autorinnen dieses Bandes greifen die Ans?tze auf und diskutieren sie anhand lokaler und regionaler Beispiele aus dem deutschsprachigen Raum.