Gastvortrag Prof. Dr. Georg Stauch (Lehrstuhl für Geomorphologie, Julius-Maximilians-Universit?t Würzburg): Eifelstauseen - Ein Archiv des Anthropoz?ns?
Der Mensch übt seit Jahrtausenden einen pr?genden Einfluss auf die Landschaft aus. Seit dem Beginn der Industrialisierung und insbesondere seit der Mitte des 20. Jh. hat sich dieser Einfluss global nochmals deutlich verst?rkt. Im Anthropoz?n ist der Mensch zum bestimmenden Gestalter der Landschaft geworden. Deutlich manifestiert sich dies in seinem Einfluss auf den Sedimentkreislauf. W?hrend eine intensivere Landwirtschaft, die Abholzung von W?ldern sowie der Bergbau zu einer Zunahme des Sedimenttransportes in den Flüssen geführt haben, resultiert der Bau von Stauseen in einem Sedimentdefizit flussabw?rts. Es wird gesch?tzt, dass ca. 26 % des globalen terrestrischen Sedimentflusses in Stauseen zurückgehalten werden. Gleichzeitig bilden Stauseen aufgrund ihrer hohen Akkumulationsrate und ihrer ungest?rten Sedimentationsbedingungen ein hervorragendes Landschafts-archiv. Viele anthropogen freigesetzte Schadstoffe, wie z.B. Schwermetalle, Plastik oder langlebige organische Schadstoffe (POPs, persitent organic pollutants), werden in den Sedimenten gespeichert. Der Urftstausee in der n?rdlichen Eifel ist ein solches Landschaftsarchiv der letzten 115 Jahre.
Alle Interessierten sind herzlich eingeladen!