Dr. Dorothea Breier

Veranstaltungs-, Beteiligungs- und Prozessmanagement bei Smart City Bamberg

Als ich im Sommersemester 2007 mein Magisterstudium an der Otto-Friedrich-Universit?t Bamberg begann, w?hlte ich Europ?ische Ethnologie als zweites Nebenfach als Erg?nzung zu meinem Hauptfach Kunstgeschichte und dem ersten Nebenfach Denkmalpflege. Ich konnte mir zun?chst relativ wenig darunter vorstellen, merkte aber schon w?hrend des ersten Semesters, wie spannend und vielseitig dieses Fach ist. Deshalb beschloss ich, die Studienschwerpunkte zu verlegen und machte es zu meinem Hauptfach.
W?hrend des Studiums versuchte ich, praktische Erfahrung in den verschiedenen Bereichen zu sammeln, sowohl in Form von Praktika an Kultureinrichtungen als auch ?bungsseminaren am Lehrstuhl. Letztere fanden in direkter Kooperation mit Museen der Umgebung statt, was ich sehr wichtig finde, weil Studierenden so erm?glicht wird, sich anwendungsbezogene F?higkeiten für das sp?tere Berufsleben anzueignen. Ich war zum Beispiel bei der Organisation einer Ausstellung beteiligt, habe museumsp?dagogische Materialien erarbeitet und erste Einblicke in museumsrelevante Software gewinnen k?nnen.
Mein Weg nach dem Studienabschluss führte mich nach Finnland, wo ich von Herbst 2013 bis Herbst 2017 über Menschen mit deutsch-finnischem Familienhintergrund im heutigen Helsinki promovierte. Im Laufe der Promotion wurde mir bewusst, dass ich mich gerne in einer Schnittstelle aus Forschung und Kulturarbeit bet?tigen würde, wusste aber lange nicht, wie ich das angehen sollte. Ich bewarb mich nach Abgabe der Doktorarbeit deshalb sowohl bei kulturellen Einrichtungen wie Museen und Stiftungen, aber eben auch um Forschungsstellen (wobei ich mich dabei in erster Linie auf Deutschland konzentrierte). Ich hatte hier leider den Eindruck, dass mir ein berufliches Netzwerk in Deutschland fehlt, weswegen die Jobsuche zun?chst eher ernüchternd verlief.

Kurz nach der Verteidigung ergab sich dann unerwartet die M?glichkeit, eine dreij?hrige Post-Doc Stelle zurück in Helsinki anzutreten. Da diese thematisch offen war, beschloss ich, zurückzukehren und meinen Weg in der Wissenschaft fortzusetzen, immer noch getrieben von der Idee, m?glichst praxisnah an gesellschaftsrelevanten Themen zu arbeiten. Ich wechselte den Forschungsbereich und widmete mich der Frage, wie diy- Initiativen bottom-up L?sungen für eine nachhaltigere Stadtgesellschaft entwickeln. Nebenher koordinierte ich die Vorbereitungen einer gr??eren, internationalen Konferenz, die im Frühling 2021 an der Universit?t Helsinki ausgerichtet werden sollte. Der Wunsch, eine Schnittstelle zwischen den Initiativen und Institutionen zu bilden, erfüllte sich leider nicht (u.a. aus sprachlichen Barrieren und der Unkenntnis darüber, wie ich das angehen k?nnte). Ich beschloss auch deshalb, nach dem Post-Doc nach Deutschland zurückzukehren und erneut mein Glück au?erhalb der Wissenschaft zu versuchen.
Nach einem Jahr Traineeship bei einem Nürnberger Start-Up, bei dem ich vor allem meine Projektmanagement-Skills enorm ausbaute, entdeckte ich Anfang 2022 eine Stellenausschreibung von Smart City Bamberg. – Der dort beschriebene Fokus auf Beteiligung und Stadtentwicklung überzeugte mich und ich bewarb mich (erfolgreich) als Programmkoordinatorin. Als solche war ich sowohl für das Projektmanagement, die interne Koordination als auch das F?rdermittelmanagement zust?ndig. Als das Team mit der Zeit stark anwuchs, spezialisierten sich die Arbeitsbereiche zunehmend und meine Aufgaben fokussierten sich mehr und mehr auf das F?rdermittelmanagement. Aus diesem Grund wechselte ich auf eigenen Wunsch hin im Frühsommer 2024 in den Bereich ?ffentlichkeitsarbeit, wo ich seither t?tig bin. Ich bin dankbar um die M?glichkeiten, bei Smart City Bamberg verschiedene F?higkeiten weiter ausbauen zu k?nnen, denn ich habe schon das Gefühl, dass meine Nebenprojekte w?hrend der Promotion und des PostDocs auf dem deutschen Arbeitsmarkt aus mir unerfindlichen Gründen nicht wirklich überzeugt haben.

Falls ihr Fragen habt, bei denen ich euch helfen kann, dürft ihr mir gerne schreiben unter Vorname.Nachname@gmail.com

Meine Tipps

  • Ich würde jedem Studierenden dazu raten, praktische Erfahrungen zu sammeln. Allerdings würde ich darauf achten, wenn m?glich weniger, aber dafür l?ngere und lernintensivere Praktika zu machen, bei denen man im Idealfall ein eigenes kleines Projekt zugeteilt bekommt. Ich hatte mehrere einmonatige Praktika, und leider war es bei einigen der Fall, dass ich im Grunde in alle Arbeitsbereiche mal reinschnuppern durfte, aber so wirklich viel dabei gelernt habe ich nicht. Auch sollte man sich so bald wie m?glich überlegen, wo man beruflich landen will, auch, um sich dann gezielt die n?tigen F?higkeiten aneignen zu k?nnen.
  • Ein wichtiger Punkt, der auch in einem anderen Profil erw?hnt wurde, ist der, dass es durchaus m?glich ist, das leidige Geldverdienen neben dem Studium mit relevanter Berufserfahrung zu verknüpfen. Ich selbst war beispielsweise Leiterin historischer Stadtführungen in Bamberg – was ich durchaus auch schon bei Bewerbungen in diversen Lebensl?ufen angegeben habe.
  • Das w?re dann auch ein weiterer Tipp, den ich an euch habe: untersch?tzt nicht die Bedeutung von Netzwerken! Pers?nliche 188bet亚洲体育备用_188体育平台-投注*官网e sind in der Tat unabdingbar auf der Suche nach einer Anstellung. Wenn es euch also m?glich ist, engagiert euch, macht Praktika, helft bei der Organisation von Tagungen mit, werdet HiWi usw usf. - und versucht, mit den Leuten, mit denen ihr dort zusammen arbeitet, in 188bet亚洲体育备用_188体育平台-投注*官网 zu bleiben! Es k?nnte gut sein, dass man sich an euch erinnert, wenn eine Stelle frei wird!
  • Was ich bezüglich einer Promotion raten würde: sollte es nicht so sein, dass ihr euch absolut sicher seid, dass ihr in die Forschung gehen wollt, sammelt erst einmal Berufserfahrungen nach dem Studium und promoviert danach. Mein pers?nlicher Eindruck ist, dass bei Stellenausschreibungen an deutschen Museen oder Kultureinrichtungen ein vorausgegangenes Volontariat ausdrücklich erwünscht ist, was sich wiederum in erster Linie an Hochschulabsolventen (und nicht etwa solche mit Promotion) richtet.