Laufende Forschungsprojekte

Die Politik des Ressortzuschnitts in Deutschland

Das Projekt unternimmt die erste systematische Analyse von Ver?nderungen im Zuschnitt der Bundesministerien seit 1949. Obwohl derartige Verschiebungen in der Koalitionsbildung ?ffentlich stark diskutiert werden und für verschiedene politikwissenschaftliche Forschungsfelder relevant sind, ist das Thema politikwissenschaftlich nahezu nicht bearbeitet. Theoretisch werden in dem Projekt ein koalitionspolitisches Erkl?rungsmodell sowie alternative Modelle aufbauend auf sachpolitischen Zusammenh?ngen zwischen verschiedenen Kompetenzen und organisationstheoretischen Faktoren spezifiziert. Aus diesen Modellen abgeleitete Hypothesen werden empirisch quantitativ mit Hilfe eines neu zu erhebenden Datensatzes s?mtlicher Ver?nderungen im Ressortzuschnitt in der Geschichte der Bundesrepublik sowie qualitativ mittels detaillierter Fallstudien ausgew?hlter Reformen und Experteninterviews überprüft werden. Das Projekt verspricht Beitr?ge zur Erkl?rung institutionellen Wandels, zur Koalitionsforschung, zur Analyse politischer Themenagenden sowie zur Politikfeldforschung.


Projektteam: Ulrich Sieberer, Angela Dzida, David Schmuck

Finanzierung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (Antragsteller: Ulrich Sieberer)

Ausführliche Informationen zum Projekt finden Sie hier.

 

Parlamentarisches Verhalten in der Frankfurter Nationalversammlung 1848/49

Parlamentarisches Verhalten in der Frankfurter Nationalversammlung 1848/49
Das Projekt untersucht parlamentarisches Verhalten in der Frankfurter Nationalversammlung (Paulskirchenversammlung) in den Jahren 1848 bis 1849 auf Grundlage eines umfassenden Datensatzes aller knapp 300 namentlichen Abstimmungen. Aus diesen Daten werden die Dimensionen politischen Konflikts in der Versammlung sowie die politischen Pr?ferenzen der einzelnen Parlamentarier gesch?tzt. Durch die Verwendung neuer statistischer Verfahren und der erstmals verfügbaren vollst?ndigen Abstimmungsdaten sind im Vergleich zum aktuellen Forschungsstand pr?zisere und validere Sch?tzungen m?glich. Zudem lassen sich im Kontext der Paulskirche Kernfragen parlamentarischen Verhaltens wie die Entstehung von Fraktionen und die Bildung legislativer Koalitionen besonders gut analysieren.


Projektteam: Ulrich Sieberer, Michael Herrmann (Universit?t Konstanz)

Finanzierung: Zukunftskolleg der Universit?t Konstanz

Ausführliche Informationen zum Projekt finden Sie hier.

 

Institutional Design in European Parliaments (IDEP)

Das Projekt untersucht, in welchem Umfang und aus welchen Gründen parlamentarische Regeln in europ?ischen Parlamenten ge?ndert werden. Theoretisch entwickelt es ein rationalistisches Modell von Institutionendesign, das Regel?nderungen als das Ergebnis von Abw?gungsentscheidungen eigeninteressierter Akteure unter gegebenen institutionellen Beschr?nkungen versteht. Empirisch werden s?mtliche ?nderungen parlamentarischer Gesch?ftsordnungen in 15 europ?ischen Parlamenten seit 1945 bzw. dem Zeitpunkt der Demokratisierung erfasst und inhaltlich kodiert. Dies erlaubt erstmals eine systematische Beschreibung des Umfangs und der zu erwartenden Effekte parlamentarischer Regel?nderungen. Die Erkl?rungskraft des theoretischen Modells hinsichtlich dieser ?nderungen wird mit Hilfe quantitativer Analysen und ausgew?hlter qualitativer Fallstudien getestet. Zudem generiert IDEP zeitspezifische Messungen einer Vielzahl parlamentarischer Regeln, die als Erkl?rungsfaktoren für verschiedenste Fragen der vergleichenden Parlamentsforschung genutzt werden k?nnen.

Projektteam: Ulrich Sieberer, Julia F. Keh (Universit?t Konstanz), Peter Mei?ner (Universit?t Konstanz), Wolfgang C. Müller (Universit?t Wien)

Finanzierung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (Antragsteller: Ulrich Sieberer)

Ausführliche Informationen zum Projekt finden Sie hier.

 

Entscheidungsmotive von Bundesverfassungsrichtern zwischen Recht und Politik

Das Projekt untersucht die Entscheidungsmotive von Bundesverfassungsrichtern und geht der Frage nach, wie Richter ideologische Positionen mit juristischen Argumenten verknüpfen. Dazu untersuchen wir s?mtliche Urteile mit Sondervoten im Zweiten Senat seit 1970. Basierend auf einer detaillierten Kodierung der Urteilstexte und Sondervoten messen wir sowohl die H?ufigkeit als auch den Umfang abweichender Meinungen und identifizieren die juristischen Grundlagen von Dissent im Gericht. Diese Konfliktmuster werden mit pers?nlichen und politischen Charakteristika der Richter, beispielsweise deren Karrierehintergrund und Parteizugeh?rigkeit verknüpft. Das Projekt verbindet damit erstmals systematisch juristische und politische Motive von Verfassungsrichtern und unternimmt einen Schritt zur Zusammenführung von rechtswissenschaftlicher und politikwissenschaftlicher Forschung zum Bundesverfassungsgericht.


Projektteam: Ulrich Sieberer, Susumu Shikano (Universit?t Konstanz), Sebastian Sternberg (Universit?t Mannheim)

Finanzierung: Zukunftskolleg der Universit?t Konstanz (Antragsteller: Ulrich Sieberer)