Berlinreise 2018
Eineinhalb Wochen nach unserer ersten Probekonferenz BaMUN stand vom 14.12. bis 16.12.2018 die Studienfahrt nach Berlin auf der Agenda. Um uns bestm?glich auf unsere Aufgabe in New York vorzubereiten und mehr über die Dominikanische Republik zu erfahren, besuchten wir in der Landeshauptstadt verschiedenste politische Organisationen und staatliche Organe.
Am 14. Dezember trafen wir uns früh morgens am Bahnhof, um mit dem ICE unsere Reise nach Berlin zu beginnen. Nach einem kurzen Stopp im Hotel, um unser Gep?ck abzulegen, machten wir uns sofort wieder auf den Weg. Der erste Termin, der auf unserem eng getakteten Zeitplan stand, war der Besuch des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Im Rahmen einer Diskussionsrunde erhielten wir einen Einblick in die politische Situation in der Karibik. Hierbei lag der Fokus natürlich auf der Dominikanischen Republik, der unser gr??tes Interesse galt. Wir erfuhren, dass das Land vom Klimawandel immens betroffen ist und als kleiner Staat der Zusammenschluss mit anderen L?ndern sehr wichtig für die Dominikanische Republik ist, um mehr Gewicht in der internationalen Debatte zu erhalten.
Nach einem kurzen Gruppenfoto stand nun ein Treffen mit Herrn Herrera an, dem Leiter der Botschaft der Dominikanischen Republik in Berlin. Wir erwarteten diesen Termin mit besonders gro?er Spannung, da wir die M?glichkeit erhalten würden aus erster Hand Informationen über die diplomatischen Interessen der Dominikanischen Republik zu erhalten. Dabei nutzten wir die M?glichkeit Fragen zu stellen sehr ausgiebig. So konnten wir uns ein fundiertes Bild von der Position der Dominikanischen Republik zu den Themen machen, die wir im M?rz in New York in unseren Komitees verhandeln würden. Herr Herrera beantwortete unsere Fragen zu Themen wie dem Gesundheitssystem, dem Umweltschutz und der Integration von behinderten Menschen in der Dominikanischen Republik ausführlich und nahm sich hierbei sehr viel Zeit für uns. So erfuhren wir beispielsweise, dass sich die Au?enpolitik der Dominikanischen Republik durch das Prinzip non-intervention kennzeichnet und insbesondere der Klimawandel ein besonders wichtiges Thema für das Land darstellt.
Obwohl wir bereits sehr viel Input erhalten hatten, stand an diesem Tag noch ein weiteres Highlight für uns auf dem Plan. Ein Besuch des deutschen Bundestags, wo wir uns mit fünf Abgeordneten des Unterausschusses der Vereinten Nationen, internationaler Organisationen und Globalisierung trafen. Der Vorsitzende Ulrich Lechte, sowie seine Kollegen und Kolleginnen Christoph Matschie, Dr. Andreas Nick, Frithjof Schmidt und Heike H?nsel, beantworteten dabei unsere Fragen und gew?hrten uns Einblick in die Au?enpolitik des deutschen Bundestages. Besonders die Themen Multilateralismus und aktuelle internationale Dynamiken standen hierbei im Vordergrund.
Nachdem wir unsere Zimmer bezogen hatten, lie?en wir den Abend in einem kubanischen Restaurant ausklingen, um die lateinamerikanische Region auch kulinarisch kennenzulernen. Im Zuge des ersten Tages unserer Studienfahrt erhielten wir einen tiefen, umfassenden und einzigartigen ?berblick über die politischen Geschehnisse in der Karibik und insbesondere über die Situation in der Dominikanischen Republik.
Der erste Termin am n?chsten Morgen war ein Treffen mit dem kubanischen Botschafter Herrn Ripoll Díaz. So konnten wir einen umfassenderen Blick auf die Situation und politische Partnerschaften in Lateinamerika erhalten und erfassten eine v?llig neue Perspektive auf die Situation zwischen der USA und Kuba. Zudem erfuhren wir, dass die Dominikanische Republik für Kuba einen wichtigen regionalen Handelspartner darstellt und die beiden L?nder kulturell viel verbindet. Au?erdem konnten wir uns, wie bereits in der Botschaft der Dominikanischen Republik, auch in der kubanischen Botschaft mit dem diplomatischen Sprachgebrauch vertraut machen.
Nach diesem Treffen hatten wir kurz Zeit die gesammelten Eindrücke auf uns wirken zu lassen und unseren Hunger zu stillen. Wir machten uns in kleinen Gruppen auf die Essenssuche, bevor wir uns eine Stunde sp?ter erneut versammelten, um das Ausw?rtige Amt zu besuchen und uns auch dort über die Dominikanische Republik zu informieren. Anschlie?end hatten wir freie Zeit, die einige Mitglieder der Delegation zum Shoppen nutzten. Der Gro?teil entschied sich jedoch für eine kurze Pause und machte sich auf den Weg ins Hotel. Der letzte Termin des Tages war am Abend der Besuch einer Paneldiskussion der Deutschen Gesellschaft für die Vereinten Nationen. Thema der Veranstaltung war die politische Situation in der Ukraine.
Den restlichen Abend hatten wir zur freien Verfügung. Zun?chst herrschte gro?e Uneinigkeit über die weitere Abendgestaltung. Verhandlungsgeschick war gefragt und es schien zun?chst als l?ge die Einigung auf einen gemeinsamen Aktionsplan nicht im Bereich des M?glichen. Jedoch stellen wir unsere diplomatischen Qualit?ten unter Beweis und entschieden uns zun?chst für einen Abstecher in eine Sportbar, deren besonderer Reiz in der Fernsehübertragung des gesamten Repertoires der Black Eyed Peas bestand. Unser Endziel war allerdings der Besuch einer Karaoke Bar. Einige stimmten sich auf dem Weg dorthin musikalisch bereits ein und die gesamte Delegation stellte auf der Bühne ihr Gesangstalent unter Beweis.
Nach dem Frühstück am n?chsten Morgen machten wir uns auf den Weg ins Innenministerium, um von Herrn Haack etwas über die polizeilichen Au?eneins?tze der Bundesrepublik zu erfahren. Nachdem alle es mitsamt ihren Gep?ckstücken durch die Sicherheitskontrolle geschafft hatten, erfuhren wir in einem Vortrag über die Ziele polizeilicher Eins?tze im Ausland und die Bedeutung internationaler Zusammenarbeit hinsichtlich deren Koordination. Zudem machten wir uns mit aktuellen Auslandseins?tzen der deutschen Polizei vertraut. Zentrale Themen sind hierbei Konfliktpr?vention und Hilfe zur Selbsthilfe.
Last but not least lernten wir die Situation in der Karibik dann aus wissenschaftlicher Perspektive kennen. Die Stiftung für Wissenschaft und Politik forscht als unabh?ngige Institution zu politischen Vorg?ngen und steht dem Bundestag und der Regierung als beratendes Organ zur Seite. Frau Dr. Vorrath verschaffte uns einen ?berblick über Human Trafficking. Besonders für zwei Mitglieder unserer Delegation war dieser Vortrag besonders interessant, da dieses Thema in New York auf der Agenda der Generalversammlung 3 stehen wird. Ein letztes Gruppenfoto rundete den offiziellen Teil unserer Exkursion ab.
Beeindruckt von den Informationen und Erfahrungen der letzten Tage, beschlossen wir unseren Aufenthalt in Berlin mit einem Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz. Einige Delegierte hatten sich bereits zuvor entschieden, das Hauptstadtflair noch ein paar Tage zu genie?en und in Berlin zu bleiben. Der Gro?teil machte sich um halb sieben aber auf den Weg zum Hauptbahnhof, um in den ICE zu steigen, der uns zurück nach Bamberg bringen sollte. Jedoch lief ganz zum Schluss dann doch nicht alles nach Plan. Nach etwa zwei Stunden Fahrt informierte uns eine Durchsage darüber, dass die Haltestellen Bamberg, Coburg und Erlangen wegen eines Polizeieinsatzes auf der Strecke entfallen würden. Also machten wir noch Abstecher nach Würzburg und Fürth. Dies tat unserer guten Stimmung jedoch keinen Abbruch. Geschafft aber glücklich kamen wir mit etwa zweieinhalb Stunden Versp?tung um kurz vor ein Uhr nachts in Bamberg an.
Die Exkursion gew?hrte uns einen umfassenden und vor allen Dingen vielseitigen Blick auf die Politik und Kultur in der Dominikanischen Republik. Im Rahmen der Reise lernten wir verschiedenste Perspektiven auf die politische Situation in aller Welt, insbesondere aber im lateinamerikanischen Raum kennen. Die gesammelten Informationen und Erfahrungen tragen einen wesentlichen Teil zu unserer Recherche bei und werden uns helfen, die Dominikanische Republik in unseren Komitees in New York angemessen zu repr?sentieren. Neben den fachlichen Kenntnissen, die wir uns aneigneten, wurde jedoch besonders eine Sache immer wieder deutlich. Wir funktionieren als Team und unterstützen uns gegenseitig. Das Gemeinsame stand jederzeit im Vordergrund und sowohl w?hrend offizieller Termine als auch in unserer Freizeit stand der Spa? daran zusammen unterwegs zu sein immer im Mittelpunkt. An dieser Stelle wollen wir uns vor allem bei unserem Head Delegate Florian, aber auch bei unseren Tutoren, für die gro?artige Organisation der Exkursion bedanken.