Entwicklung und Evaluierung eines Tests zur Früherfassung von Lernst?rungen im Mathematikunterricht und darauf basierender remedialer Ma?nahmen

Projektleitung: Prof. Dr. Jens Holger Lorenz, P?dagogische Hochschule Ludwigsburg (3/2000-9/2002) und Prof. Dr. Sabine Weinert, Otto-Friedrich-Universit?t Bamberg (9/2002-3/2003), Wissenschaftliche Mitarbeiterin: Dipl.-Psych. Dorothea Dornheim (gef?rdert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft)

Ausgehend von der Fragestellung, ob man sp?tere Rechenleistungen oder sogar eine Rechenschw?che in der Grundschule bereits Vorschulalter vorhersagen kann und ob dabei eher spezifische numerische Kompetenzen oder unspezifische allgemein-kognitive F?higkeiten bedeutsam sind, wurden im Rahmen einer entwicklungspsychologischen L?ngsschnittstudie 157 Vorschulkinder mit einem Ausgangsalter von im Mittel 5 Jah-ren und 9 Monaten untersucht. Die Vorschulkinder bearbeiteten neben einem allgemeinen Intelligenztest (CFT 1) als Vorhersagema?e zweimal in ihrem letzten Kindergartenjahr (9 Monate und 3 Monate vor der Einschulung) eine Testbatterie mit Aufgaben zum spezifischen numerischen Vorwissen sowie eher unspezifische Aufgaben zur r?umlichen, visuellen und konzeptuellen Intelligenzkomponente und zum r?umlichen, zentral-exekutiven und sprachlichen Arbeitsged?chtnis. Am Ende der ersten und zweiten Klasse der Grundschule wurden als Kriteriumsma?e Mathematikschulleistungstests und Aufgaben zu basalen arithmetischen F?higkeiten sowie Lese- und Rechtschreibtests durchgeführt. 
In den Ergebnissen zeigten sich wie erwartet relativ starke prognostische Zusammenh?nge von r=.58 bis r=.65 zwischen dem numerischen Vorwissen im Vorschulalter und der sp?teren Rechenleistung in der Grundschule. Bei der Berechnung von multiplen linearen Regressions-analysen ergab sich daher über die allgemeine Intelligenz (CFT 1) hinaus, die je nach Vorhersagezeitraum 18% bis 30% der Varianz erkl?rte, eine zus?tzliche Varianzaufkl?rung von 14% bis 25%, so dass durch die allgemeine Intelligenz und das numerische Vorwissen zusammen insgesamt zwischen 41% und 48% der Varianz aufgekl?rt wurden. Unter den unspezifischen allgemein-kognitiven F?higkeiten erbrachten nur die r?umliche Intelligenz-Komponente und das sprachliche Arbeitsged?chtnis in einem Teil der Vorhersagezeitr?ume einen kleinen zus?tzlichen Beitrag zur Varianzaufkl?rung, der über die allgemeine Intelligenz und das numerische Vorwissen hinausging. Bei der r?umlichen Intelligenz-Komponente lag der Beitrag bei 3%-6%. Dabei wurde die Varianzaufkl?rung an der Rechenleistung im Grundschulalter aber insgesamt nicht erh?ht. Das sprachliche Arbeitsged?chtnis war nur ausgehend vom 2. MZP im Vorschulalter auf die Rechenleistung in der 2. Klasse mit einer zus?tzlichen Varianzaufkl?rung von 6% bedeutsam. Die Varianzaufkl?rung wurde dadurch auf 51% erh?ht. 
Diese Befunde werden mit Blick auf die Frühdiagnose schwacher Rechenleistungen in der Grundschule diskutiert.

Stichw?rter: Pr?diktion von Rechenleistungen, Rechenschw?che, Vorschulalter

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