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This seed funded project was finished on September 30, 2022.

For recent information, see "The Rhine's Invisible Carriers".

Digitale Erschlie?ung einer seriellen Quelle für die niederl?ndisch-deutsche Rheinschifffahrt in der Frühen Neuzeit: Pilotstudie über die Zollregister von der Schenkenschanz (1630-1810), von der automatischen Handschrifterkennung bis zur Online Datenbank.

Ein Vorbereitungsprojekt von Prof. Dr. Werner Scheltjens (Digitale Geschichtswissenschaften) und Prof. Dr. Christof Rolker (Historische Grundwissenschaften), finanziert aus Mitteln der internen Projektf?rderung (FNK).

Das Vorbereitungsprojekt "Digitale Erschlie?ung einer seriellen Quelle für die niederl?ndisch-deutsche Rheinschifffahrt in der Frühen Neuzeit: Pilotstudie über die Zollregister von der Schenkenschanz (1630-1810), von der automatischen Handschrifterkennung bis zur Online Datenbank" plant die Durchführung einer Pilotstudie zur digitalen Erschlie?ung der Zollregister von der Schenkenschanz, eine Zollstelle am Rhein unweit von der niederl?ndisch-deutschen Grenze. Die erhaltenen Register (einige Jahrg?nge sind verloren) umfassen für einen Zeitraum von etwa 180 Jahren rund 9,000 Seiten und liegen heute in Utrecht (Het Utrechts Archief, Bestand Kapitel St. Marien, Inv. Nr. 1666).

Ziel des Vorbereitungsprojekts ist es, den Antrag eines gr??eren Digital Humanities-Projekt  im Bereich der Wirtschafts- und Sozialgeschichte in der vorindustriellen Zeit auszuarbeiten. Zu diesem Zweck wird eine Pilotstudie durchgeführt, in der zentrale methodische Aspekte eines effizienten Workflows für das geplante Projekt in Angriff genommen, Tests für einzelne Komponente des Projekts durchgeführt, und vorl?ufige Ergebnisse ausgewertet und ggf. auch vor Fachkolleginnen und Fachkollegen zur Diskussion gestellt werden. Die für die Vorbereitung des geplanten Drittmittelantrags zentralen methodischen Aspekte sind: (1) Das Generieren von Daten mithilfe von Verfahren für die automatische Erkennung von vormodernen handschriftlichen Quellen. Besonderer Aufmerksamkeit werden Fragen des Zeitmanagements im Umgang mit den verschiedenen Handschriften in der vorliegenden Quelle sowie Fragen des Umgangs mit der tabellarischen Struktur der Zollregister gewidmet: Welche ‘H?nde’ sind besser lesbar und dadurch leichter bearbeitbar? Welche H?nde brauchen erh?hte Aufmerksamkeit? Wie kann die tabellarische Struktur der Zollregister effizient bearbeitet werden, damit sich die automatische Texterkennung dadurch nicht verz?gert? (2) Die Auswahl einer für die geplante digitale Erschlie?ung und Online Ver?ffentlichung geeigneten Datenbankstruktur. Von zentraler Bedeutung ist hier die Frage nach dem Umgang mit den automatisch transkribierten Eintr?gen in den Zollgistern. Welche Editionsform eignet sich am Besten für die digitale Erschlie?ung und Online Ver?ffentlichung der Zollregister? Forschungsleitend ist hier die Feststellung, dass die Nutzungsfreundlichkeit einer digitalen Erschlie?ung sehr stark von der Fragestellung von einzelnen Forscherinnen und Forschern abh?ngig ist. Entsprechend sollten unterschiedliche Anwendungsbereiche für die erhobenen und erschlossenen Daten antizipiert und im Umgang mit den Daten und deren weiteren Aufbereitung (Standardisierung, Kategorisierung, Anreicherung mit zus?tzlichen Informationen wie z.B. Geokoordinaten oder Namenthesauri) berücksichtigt werden. Untersucht und abgewogen werden in diesem Bereich die Vor- und Nachteile von verschiedenen verfügbaren und zum Teil auch bereits in Forschungsprojekten eingesetzten Tools und Methoden; (3) Die Vorbereitung und ggf. vorl?ufige Entwicklung eines geeigneten Online-Zugriffs für die aufbereiteten Daten. Hauptanliegen in diesem Bereich ist es, die Erwartungen von Fachkolleginnen und Interessenten bei der Nutzung einer Online Datenbank zu berücksichtigen und die Vor- und Nachteile von vorhandenen Systemen kritisch zu beleuchten.

Parallel zu den methodischen Aspekten stellt sich das Vorbereitungsprojekt zum Ziel die M?glichkeiten der digital erschlossenen Zollregister von der Schenkenschanz für innovative historische Forschung klar zu benennen und die Relevanz des Digitalisierungsprojekts für verschiedene Teildisziplinen der Geschichtswissenschaft zu verdeutlichen. Neben der Bedeutung für die Digitalen Geschichtswissenschaften, die aus der Beschreibung der methodischen Aspekte ersichtlich wird, wird dabei der Beantwortung von Forschungsfragen in den Bereichen der Handels- und Transportgeschichte (Entwicklung des niederl?ndisch-deutschen Warenverkehrs in der vorindustriellen Zeit; Rekonstruktion von Warenketten) und der Historischen Onomastik besonderer Aufmerksamkeit gewidmet.

Die Pilotstudie steht im Vorbereitungsprojekt zentral. Die Pilotstudie untersucht sowohl methodische als auch inhaltliche Aspekte des Forschungsvorhabens und setzt zu diesem Zweck eine vergleichende Analyse auf. Verglichen werden unterschiedliche Tools und Methoden in den Bereichen der automatischen Layout-Analyse, der automatischen Handschrifterkennung, der Datenbankentwicklung und der Online Ver?ffentlichung von historischen Datenbanken. Hinsichtlich der Erschlie?ung des Namengutes soll zum einen erprobt werden, welche Methoden am besten geeignet sind, die Erkennung von Personennamen st?rker zu automatisieren, als dies derzeit geschieht. Neben der "manuellen", auf individueller Prüfung des gesamten Materials durch onomastisch geschulte Fachleute sind auch generische L?sungen der angewandten Informatik und die Behandlung von Namen als Normdaten als drei m?gliche Strategien miteinander zu vergleichen.

Darüber hinaus m?chte die Pilotstudie auch einen Einblick in die Auswertungsm?glichkeiten der digital erfassten Daten erm?glichen. Dafür werden zwei ‘kleine’ Fallstudien auf der Grundlage der in der Pilotstudie erfassten Daten durchgeführt - eine im Bereich der Handels- und Transportgeschichte der vorindustriellen Zeit; eine im Bereich der Historischen Onomastik. Das so erschlossene Namengut soll ferner genutzt werden, um zu überprüfen, ob die Namen der im Register erfassten Rheinschiffer auf spezifische Namenpraktiken in diesem Milieu bzw. Beruf hindeuten und wenn ja, wann innerhalb des recht langen Untersuchungszeitraumes dies der Fall ist. Schlie?lich werden für die in der Pilotstudie getesteten Tools quantitative Daten zur Auswertung der Zuverl?ssigkeit, Leistungsf?higkeit und Anwendbarkeit im Rahmen des vorgesehenen Projekts erhoben und ausgewertet.

 

 

 

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