Mittelalterliches und frühneuzeitliches F?hrwesen an Main und Neckar
Projektleiter: Prof. Dr. Ingolf Ericsson
Projektmitarbeiter: Lars Kr?ger, M.A.
Projektfinanzierung: Deutsche Forschungsgemeinschaft
Kooperationspartner: Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege (BLfD), Deutsches Schifffahrtsmuseum (DSM)
Laufzeit: 2011–2015
Wo Brücken und Furten fehlten stellten F?hren und F?hrstationen sp?testens seit dem Hochmittelalter eine Verbindung zwischen den Ufern eines Gew?ssers dar und erm?glichten so Verkehr und Kommunikation zwischen eigentlich getrennten Gebieten. Damit bildeten sie ein Kernstück der mittelalterlichen und neuzeitlichen Infrastruktur. Zudem waren sie ein wichtiges Kontrollwerkzeug der Eliten. Es ist bekannt, dass das Recht eine F?hre betreiben zu dürfen ursprünglich vom K?nigtum direkt verliehen wurde und bei Missachtung der Gesetzte entsprechende Strafen zu erwarten waren.
Obwohl durch Untersuchungen an F?hren und deren Stationen viele Fragen unter anderem zu den Wegenetzen, der Rechtsstellung von St?dten, zu Handel und Verkehr oder zur Konstruktion von F?hren gekl?rt werden k?nnten, wurden sie sowohl von der Geschichtsforschung, als auch besonders von den arch?ologischen Disziplinen bisher nur schwach und kaum zusammenfassend erforscht.
Bereits am Lehrstuhl durchgeführte Untersuchungen haben gezeigt, dass wir am Main eine europaweit einzigartige Situation für die Erforschung von F?hren vorfinden. Mit einer Basis von über 94 Einbaumfunden, die Teile von mindestens drei unterschiedlichen F?hrkonstruktionstypen bilden, besteht erstmals die M?glichkeit an einer klar umrissenen Region F?hren und ihre Nutzung zu untersuchen. Zus?tzlich bietet sich die Chance, im Vergleich zu den Funden, F?hrstationen am Main zu lokalisieren und ihre Organisation besser zu verstehen. Dazu werden die gr??tenteils in Ortschroniken publizierten Quellen zu lokalen F?hren und ihren Einrichtungen zusammengetragen und ausgewertet. Allein für den Main sind ca. 150 historisch überlieferte F?hrstandorte bekannt.
Ebenso wie am Main konnten F?hreinb?ume auch am Neckar beobachtet werden, allerdings in deutlich geringerer Zahl. Diese Region sollen die Untersuchungen vom Main erg?nzen um einen m?glichst gro?fl?chigen Eindruck über das F?hrwesen in Süddeutschland zu erhalten.
Die Auswertung der Untersuchungen soll anschlie?end auf drei unterschiedlichen Ebenen erfolgen. Zum einen soll anhand von drei Fallbeispielen der Einfluss der F?hre auf die Entstehung und Entwicklung von Siedlungsstrukturen am Fluss beleuchtet werden. Dazu werden kleinr?umige Umfeldanalysen durchgeführt. Auf einer h?heren, gro?r?umig angelegten Ebene soll ein Gesamtbild des F?hrwesens an Main und Neckar entstehen. Dabei steht nicht nur die Entwicklung und regionale Verteilung der F?hren im Vordergrund, sondern auch die daraus abzuleitende Ausbildung eines Landwegesystems. Auf einer weiteren auf Mitteleuropa angelegten Ebene soll nach Vergleichen für arch?ologisch untersuchte F?hrstandorte und F?hrkonstruktionen gesucht werden, um so mehrere m?glichst abgesicherte Rekonstruktionen von F?hren und ihren Einrichtungen erstellen zu k?nnen.
Um diese Ziele zu erreichen wurde eine Zusammenarbeit mit dem Deutschen Schiffahrtsmuseum Bremerhaven (www.dsm.museum) und dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege (www.blfd.bayern.de) vereinbart. Die Finanzierung des Projektes erfolgt über Mittel der Deutschen Forschungsgemeinschaft (www.dfg.de) für den Zeitraum von 2,5 Jahren, an deren Ende die Ergebnisse monografisch Publiziert werden sollen.
Text und 188bet亚洲体育备用_188体育平台-投注*官网: Lars Kr?ger
Publikationen
(Studierendenkanzlei)
https://mailex.uni-bamberg.de
https://o365.uni-bamberg.de